Gastronomie schließt auch in Spanien
Nach Italien, Belgien und zuletzt Frankreich gilt nun auch für Spanien ein Lockdown. Das Land hat zur wirksamen Bekämpfung Coronavirus-Pandemie einen zweiwöchigen sogenannten Alarmzustand verhängt. Dieser hat Einschränkung der Bewegungsfreiheit im ganzen Land zur Folge. Der Ministerrat der Links-Regierung erließ dazu am Samstag in Madrid ein entsprechendes Dekret, wie Ministerpräsident Pedro Sánchez am späten Abend bekanntgab. Es tritt am Montag um 8 Uhr morgens in Kraft. Sánchez sprach dabei von „drastischen Maßnahmen“. Der Alarmzustand sei für die längstmögliche Dauer von 15 Tagen ausgerufen worden. Eine Verlängerung müsste vom Parlament in Madrid genehmigt werden.
Während des Alarmzustands dürften die Spanier nur in Ausnahmefällen aus dem Haus gehen. Erlaubt bleiben laut Dekret Fahrten zur Arbeit, zum Arzt sowie zum Kauf von Lebensmitteln und Medikamenten. Die Bürger dürfen das Haus auch verlassen, um Kinder, Ältere und Hilfsbedürftige zu betreuen. Urlauber und andere Menschen dürfen zudem zu ihrem Hauptwohnsitz zurückzukehren. Die Einhaltung der Anordnungen wird, entsprechend des Dekrets, von Sicherheitskräften überwacht.
Nach Italien ist Spanien das von der Krise am stärksten betroffene Land Europas. Die Zahl der Coronavirus-Fälle steigt seit Tagen sprunghaft an – Bilanz des Gesundheitsministeriums vom Samstagabend: mehr als 6000 Infektionen und über 190 Todesfälle.
Madrid darf nun neben den genannten Maßnahmen unter anderem zum Beispiel Lebensmittel und andere wichtige Güter rationieren und auch beschlagnahmen lassen, Interventionen in Fabriken und anderen
Produktionsstätten anordnen und zur Umsetzung der Maßnahmen alle Sicherheitskräfte und auch die Armee mobilisieren.
(dpa/KP)