Hoffnungsschimmer

Gastronomen atmen auf: Blautopf soll doch nicht komplett gesperrt werden

Die Wirtsleute Raul Yigit und Andrea Schneider-Yigit vom Gasthof Blautopf
Die Wirtsleute Raul Yigit und Andrea Schneider-Yigit vom Gasthof Blautopf forderten wie viele umliegende Gastronomen um den Blautopf, dass die leuchtende Quelle während der Bauzeit jederzeit besichtigt werden können muss. (Foto: © picture alliance/dpa | Stefan Puchner)
Für mehrere Jahre sollte der Blautopf in Blaubeuren gesperrt werden. Das hatte für Kritik gesorgt – vor allem bei den umliegenden Gastronomiebetrieben, die um ihre Existenz fürchteten. Nun gibt es Hoffnung.  
Montag, 28.10.2024, 10:49 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Der Blautopf unweit von Ulm soll nun doch nicht wie geplant während Sanierungsarbeiten für vier Jahre komplett gesperrt sein. Die intensiv leuchtende Karstquelle in Blaubeuren soll ab Januar trotz Baustelle über zwei Hilfsbrücken wieder zugänglich sein, wie Blaubeurens Bürgermeister Jörg Siebold (parteilos) mitteilte. 

„Das ist eine gute Nachricht für die Bürgerschaft, aber auch für unsere Gäste aus nah und fern, die das wunderbar schimmernde Naturwunder direkt erleben wollen“, sagt Jörg Siebold.

Ende August hatten die Bauarbeiten auf dem Areal begonnen, um das Gelände um die Quelle herum attraktiver zu machen. Sie befindet sich am Rand der Altstadt. Für die Sanierung wurde sie bis auf ein paar Besuchertage abgesperrt.

Die Arbeiten sollen bis Dezember 2028 laufen. Das Projekt kostet Millionen. Die Entscheidung für die Brücken sei in einer Gemeinderatssitzung getroffen worden, hieß es von der Stadt.

Kritik von Gastronomen 

Bis zu einer halben Million Menschen besuchen den Blautopf laut der Stadt jährlich. Gastronomen hatten wegen der Schließung über enorme Umsatzeinbußen geklagt. Die Forderung vieler Wirte auf Plakaten und Schildern lautete daher: „Der Blautopf muss während der Bauzeit jederzeit besichtigt werden können.“ Die jetzige Lösung hätten sie sich schon früher gewünscht. 

„Man hätte die Brücken von Anfang an mit in die Planung aufnehmen können“, sagte Wirtin Andrea Schneider-Yigit vom Gasthof Blautopf. 

Die harte Kommunikation, dass der Blautopf geschlossen werde, habe viel Schaden angerichtet. Der könne nicht rückgängig gemacht werden. Umsatzeinbußen von bis zu 85 Prozent stünden im Raum. Man prüfe gerade, ob die Stadt für die Ausfälle in Haftung genommen werden könne. 

„Die Maßnahmen am und um den Blautopf herum stellen uns als kleine Stadt vor Herausforderungen“, teilte der Bürgermeister mit. „Vom Ziel sind wir sehr überzeugt, mussten aber umsteuern, um den Blautopf nicht nur sichtbar, sondern auch direkt zugänglich und damit erlebbar zu machen.“ Wann genau der Rundweg um den Blautopf wieder offen steht, ist nicht bekannt. 

(dpa/SAKL)

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