Frankreich verstärkt Druck auf Gastronomen
Im Nachbarland Frankreich wächst in der Gastronomiebranche der Ärger über die seit Monaten anhaltenden Schließungen von Bars und Restaurants. Nun hat Wirtschaftsminister Bruno Le Maire den Gastwirten die Streichung finanzieller Mittel angedroht, wenn diese sich nicht an die Lockdown-Regeln halten. Ein Restaurantbetreiber, der sein Lokal öffne, würde einen Monat lang kein Geld aus dem Solidaritätsfond bekommen, so Le Maire dieser Tage. Wenn er es wieder tue, gebe es überhaupt keine Unterstützung aus dem Fonds mehr. Es sei eine „extrem schwierige Situation“ für die Gastronomie, aber das rechtfertige nichts, setzte er hinzu.
Hotel- und Gaststättenverband ruft nicht zum Öffnen auf
Wenige Tage vor diesem Statement hatte es vereinzelt Aufrufe von Gastronomen gegeben, trotz Corona zum Mittagstisch Restaurants zu öffnen. „Wir tun es, um gehört und gesehen zu werden“, sagte ein Lokalbetreiber aus Villeurbanne zur Situation. „Unser Verband wird von verantwortungsbewussten Vertretern geführt. Daher werden wir nicht zum Öffnen aufrufen“, erklärte hingegen der Hotel- und Gaststättenverband Umih Île de France.
84 Prozent haben Verständnis für Öffnungsaktionen
Im November hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Öffnung der Restaurants für den 20. Januar in Aussicht gestellt, sollte die Gesundheitssituation es zulassen. Die Wiedereröffnung wurde schließlich auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. In der vergangenen Woche hatte ein Restaurantbetreiber in Nizza medienwirksam sein Restaurant für den Mittagstisch geöffnet. Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop zufolge befürworten 32 Prozent der befragten Menschen in Frankreich die derartige Öffnungsaktionen. 52 Prozent haben Verständnis, billigen die Aktionen aber nicht. (dpa/TH)