Figlmüller-Stammhaus öffnet wieder seine Pforten
Nach den Wochen des Shutdowns und der Rückkehr zur neuen Normalität eröffnet das vor allem für seine riesigen Schnitzel bekannte Traditionswirtshaus „Figlmüller“ in der Wiener Wollzeile in alter Frische. Mitte Juni eröffnete bereits die nahegelegene und modernere Dependance in der Bäckerstraße in „neuer Panier“. Die steigende Nachfrage der heimischen Gäste veranlasst Hans und Thomas Figlmüller nun auch zur lang ersehnten Eröffnung ihres Stammhauses. „Wie es die Zeit gerade verlangt, machen viele Österreicher Urlaub in ihrer Heimat und genießen die Zeit, um neue Facetten zu erleben oder Altbekanntes zu verkosten. Die Wiener schätzen zudem traditionelle Wirtshäuser, die noch Geschichten erzählen“, erklären die beiden Brüder.
Die Geschichte der Familie ist eng mit dem Weinbau verknüpft. Johann Figlmüller legte vor 115 Jahren den Grundstein des Familienbetriebs mit Weinhäusern in Wiens Vorstädten; eine wegweisende Mischung aus Heurigenlokal und Gasthaus. In den 1920er-Jahren übernahm er das Gasthaus zwischen Wollzeile und Lugeck – das heutige Stammhaus. Die Philosophie und das Lokal haben sich seither nicht wesentlich geändert.
Kein Kaffee oder Bier im Angebot
Dreizehn klassische Speisen gibt es – nicht mehr, mit dem über den Tellerrand ragenden Wiener Schnitzel als Star auf der Karte. Ebenfalls im Angebot befinden sich Alt-Wiener-Klassiker wie die Innereien-Gerichte Leber und Bries. Sie galten damals als Spezialitäten und erfahren erst in den letzten Jahren dank „Nose to Tail“-Philosophie wieder eine schmackhafte Renaissance. Den Wein gibt es aus eigener Abfüllung. Er wird durch ausgesuchte Alternativen aus Österreich ergänzt. Bier, Kaffee, und Mehlspeisen haben dagegen keinen Platz auf der Karte. Eine alte Weinhaustradition von Johann Figlmüller, der man im Stammhaus bis heute treu geblieben ist.