Essensverkauf in Uni-Mensen steigt langsam wieder an
„Im Jahr 2022 stieg der Abverkauf der Essensportionen langsam wieder mit dem Ende der Corona-Einschränkungen“, teilte eine Sprecherin der Studentenwerks Magdeburg mit. Im vergangenen Jahr wurden demnach knapp 550.000 Portionen verkauft. Im Vorjahr waren es lediglich rund 230.000 Essen.
Vor der Pandemie – im Jahr 2019 – zählte das Studentenwerk noch etwa
820.000 Portionen. Das Studentenwerk betreibt sechs Mensen und sechs Cafeterien an verschiedenen Standorten in Magdeburg, Stendal, Wernigerode und Halberstadt.
Auch im Süden des Landes erholt sich der Verkauf in den Mensen wieder. Im vergangenen Jahr seien bereits circa 1,01 Millionen Gerichte über die Ausgabe gegangen, hieß es vom Studentenwerk Halle.
Nur 450.000 Portionen waren es 2021. Das Vor-Corona-Niveau von 2019 lag demnach bei 1,24 Millionen verkauften Mahlzeiten. Das Studentenwerk Halle betreibt nach eigenen Angaben zwölf Mensen und vier Cafébars an den Hochschulstandorten Halle, Merseburg, Dessau, Bernburg und Köthen.
Steigende Verkaufszahlen auch in Brandenburg
Aber nicht nur in Sachsen-Anhalt, auch in Brandenburgs Hochschulen gehen Studenten wieder häufiger zum Essen in die Mensa. In den Mensen und Cafeterien des Studentenwerks in Potsdam seien in diesem Jahr bereits rund 1,17 Millionen Portionen verkauft worden, erklärte eine Sprecherin des Studentenwerks. Im gesamten Vorjahr waren es mit etwa 1,06 verkauften Essen deutlich weniger.
In der Pandemie lagen die Zahlen weit darunter. Das Studentenwerk betreibt insgesamt sieben Mensen, davon fünf Mensen in Potsdam sowie eine Mensa in Wildau und eine in Brandenburg an der Havel.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Studentenwerk in Frankfurt (Oder).
„Im laufenden Jahr haben wir bereits 329.830 Mittagsportionen verkaufen können“, sagte ein Sprecher des Studentenwerks. Im Vorjahr waren es rund 380.000. Zu Corona-Hochzeiten verkauften die Mensen nicht einmal 160.000 Portionen im Jahr. Das Studentenwerk in Frankfurt (Oder) betreibt sechs Mensen an verschieden Standorten in Frankfurt (Oder), Eberswalde, Cottbus und Senftenberg.
Die Mensen sehen sich mit verändernden Ansprüchen der Studenten konfrontiert
„Die Nachfrage nach veganen und vegetarischen Gerichten wächst langsam an. Das sehen wir anhand der Portionszahlen“, erklärte die Sprecherin des Studentenwerks in Halle.
Etwa jeder fünfte Student ernähre sich laut einer uniinternen Umfrage innerhalb der Studierendenschaft mittlerweile vegetarisch. Deshalb biete das Studentenwerk Halle seit diesem Jahr täglich in jeder Mensa mindestens ein veganes Gericht an.
„Nichtsdestotrotz versuchen wir, alle Essgewohnheiten abzudecken, so dass auch die Flexitarier und Fleischliebhaber auf ihre Kosten kommen.“ Immerhin seien drei der vier meistverkauften Gerichte in 2022 fleischhaltige Gerichte.
„Die Studenten legen sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit“, sagte die Sprecherin des Studentenwerks in Magdeburg. Täglich seien ein bis zwei vegane Gerichte im Angebot.
„In den Küchen kommen normalerweise ausschließlich Freilandeier zum Einsatz. Und wir verwenden Fisch aus Wildfang mit MSC-Siegel und Fisch aus Aquakulturen mit dem ASC-Siegel“, führte die Sprecherin aus. Außerdem gebe es eine gestiegene Nachfrage nach allergenreduzierten Speisen. Das Studentenwerk habe deshalb schrittweise die Rezepturen verändert, um Soja, Laktose und Weizengluten zu vermeiden.
„In unseren Mensen kochen wir für eine Zielgruppe, die große Erwartungen an eine zukunftsgewandte Ernährung hegt“, sagte die Sprecherin des Studentenwerks in Potsdam. Dem trage man mit dem Essensangebot Rechnung.
„Während es früher mehrere Fleischgerichte am Tag auf dem Speiseplan gab, ist das heute die Ausnahme.“ So gebe es zwar jeden Tag ein Gericht mit Fleisch oder Fisch, der Großteil des Angebots sei allerdings vegetarisch oder vegan, so die Sprecherin. „Vor allem die Studenten zeigen sich mit dieser Entwicklung sehr zufrieden.“
„Circa 40 Prozent unserer verkauften Essen sind rein pflanzlich“, betonte der Sprecher des Studentenwerks in Frankfurt (Oder). Auch wenn Klassiker wie das Schnitzel mit Pommes oder der Backcamembert nach wie vor zu den Rennern zählten, sei der Trend zu gesünderem Essen deutlich spürbar. „Weniger tierische Produkte, mehr Vollkorn, mehr Hülsenfrüchte, mehr Bio, weniger Convenience.“ Der Speiseplan befinde sich daher im stetigen Wandel.
(dpa/SAKL)