Ein Roboter als Koch: Hotelrestaurant in Grömitz geht neue Wege
Für Hotelier Niels Battenfeld hat sich die Suche nach einem qualifizierten Koch erledigt. Im Restaurant seines Hotels in Grömitz im Kreis Ostholstein kümmert sich ein Kochroboter um diese Arbeit. Fünf verschiedene Gerichte hat die riesige Roboter-Küchenmaschine im Angebot – wahlweise auch zum Mitnehmen.
Der Roboter weckt bei Touristen zumindest Neugier. „Wir haben das durch Zufall entdeckt und werden das mit Sicherheit ausprobieren“, sagte eine Urlauberfamilie.
Keine Sterneküche, aber schnell zubereitete Gerichte
Der Kochroboter sieht aus wie ein etwa vier mal zwei Meter großer Kühlschrank und soll in Zukunft bis zu 100 verschiedene Gerichte zubereiten können. Nach einem Testlauf mit nur einem Nudelgericht zaubert der metallene Koch jetzt fünf verschiedene Gerichte gleichzeitig.
„Er wird mit vorgegarten und zerkleinerten Zutaten befüllt, die er dann mischt und erhitzt“, erläutert Niels Battenfeld. „Uns ist klar, dass das keine Sterneküche ist“, sagt er. „Doch das ist auch nicht das Ziel, sondern schnell zubereitete Gerichte aus frischen Zutaten für unsere Gäste.“
An einem Display stellen sich die Gäste ihr Nudel- oder Currygericht selbst zusammen. Bezahlt wird mit Karte und nach etwa fünf Minuten ist das Essen fertig. „Der Roboter soll das menschliche Personal nicht ersetzen, sondern entlasten“, sagt Niels Battenfeld.
Eine Möglichkeit, dem Personalmangel zu begegnen
Rund 250.000 Euro hat er in den Roboter investiert. Durch dessen Einsatz könne er etwa 20 Prozent der Personalkosten sparen, sagt Niels Battenfeld.
„Doch auch wenn der Mangel an qualifiziertem Personal die Entwicklung beschleunigt hat, geht es mir nicht vorrangig um Einsparungen“, sagt der Hotelier. „Durch unseren hohen Digitalisierungsgrad haben unsere Mitarbeiter einfach mehr Zeit, guten Service am Gast zu leisten.“
Das sei eine von vielen Möglichkeiten, dem Personalmangel in der Gastronomie zu begegnen, sagt der Landesvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, Axel Strehl. „Letztlich muss aber jeder Gastronom selbst entscheiden, was für ihn richtig ist“, meint er.
(dpa/SAKL)