Bilanz

Dussmann Group erzielt Rekordumsatz

Catherine von Fürstenberg-Dussmann und Vorstandsvorsitzender Wolf-Dieter Adlhoch (rechts) bei der Jahrespressekonferenz der Dussmann Group am 15. Mai in Berlin. Links im Bild: Konzernsprecher Markus Talanow
Catherine von Fürstenberg-Dussmann und Vorstandsvorsitzender Wolf-Dieter Adlhoch (rechts) bei der Jahrespressekonferenz der Dussmann Group am 15. Mai in Berlin. Links im Bild: Konzernsprecher Markus Talanow (Foto: © Dussmann Group/Foto: Thomas)
Die Dussmann Group feierte im vergangenen Jahr nicht nur ihr 60-jähriges Bestehen, sondern erzielte auch beeindruckende Erfolge. So erwirtschaftete das Dienstleistungsunternehmen im Geschäftsjahr 2023 einen Rekordumsatz.
Donnerstag, 16.05.2024, 11:20 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Die Dussmann Group hat im Geschäftsjahr 2023 erstmals einen Umsatz von über 3 Milliarden Euro erzielt. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 9,0 Prozent im 60. Jubiläumsjahr des 1963 gegründeten Dienstleistungsunternehmens. 

„Dabei handelt es sich im Wesentlichen um organisches Wachstum, das im Jahr 2023 vor allem von einem stark wachsenden Facility-Management-Geschäft in Deutschland, Italien und Luxemburg getrieben war“, sagte Wolf-Dieter Adlhoch, Vorstandsvorsitzender der Dussmann Group, anlässlich der Jahrespressekonferenz in Berlin.

„Wir haben in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld ein solides Ergebnis erzielt“

Zu den Herausforderungen, denen sich die Dussmann Group gegenübersah, zählte vor allem die Situation in der deutschen Pflegebranche. Diese wirkt sich auch auf den zur Dussmann Group gehörenden Pflegeanbieter Kursana aus, der dabei dennoch vergleichsweise robust durch die Pflegekrise kommt.

Zudem machte sich bemerkbar, dass im Bereich Technical Solutions 2022 einige Großprojekte abgeschlossen wurden und somit eine sehr hohe Vergleichsbasis bestand – neue Großprojekte befinden sich aktuell in der Umsetzung, konnten aber im Jahr 2023 noch nicht ergebniswirksam verbucht werden.

Im Wesentlichen führten diese beiden Faktoren auf Group-Ebene dazu, dass auf der Ergebnisseite die EBITDA-Marge im Jahr 2023 mit 4,4 Prozent unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres (2022: 6,1 Prozent) lag.

„Im Geschäftsjahr 2023 haben wir in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld ein solides Ergebnis erzielt. Im Geschäft mit Facility Management und Food Services haben wir den Umsatz über alle Regionen hinweg gesteigert. Wir haben unsere technische Ausrichtung, auch durch gezielte Akquisitionen und Beteiligungen, weiter verstärkt“, so Adlhoch.

Joint Venture für Cybersicherheitslösungen

Im September 2023 gründete die Dussmann Group das Joint Venture Code Blue by Dussmann. Dadurch erweitert das Unternehmen, das bereits seit 35 Jahren physische Sicherheitsdienste anbietet, sein Leistungsspektrum um Cybersicherheitslösungen und bietet seinen Kunden jetzt auch Schutz vor, während und nach Cyberattacken.

Der israelische Partner Code Blue ist Spezialist für das Management von Cyberkrisen und hat bereits zahlreiche komplexe internationale Cyberangriffe erfolgreich bewältigt. Mit der Zunahme von Bedrohungen und Angriffen steigt weltweit der Bedarf an umfassenden IT-Sicherheitslösungen.

Umsatzentwicklung der Geschäftsbereiche

Die Dussmann Group steigerte im Geschäftsjahr 2023 ihren Konzernumsatz von 2,8 Milliarden Euro auf 3,0 Milliarden Euro – ein Plus von 9,0 Prozent. Die EBITDA-Marge lag mit 4,4 Prozent erwartungsgemäß unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres (6,1 Prozent).

Der Geschäftsbereich Dussmann, der Integriertes Facility Management, Food Services und Technical Solutions vereint, steigerte seinen Umsatz um 10,5 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro, was einem Umsatzanteil von 81,9 Prozent am Gesamtumsatz entspricht (2022: 2,3 Milliarden Euro). Auf die Bereiche Dussmann Facility Management (FM) und Food Services entfielen hierbei insgesamt 2,1 Milliarden Euro, was eine Umsatzsteigerung von 13,7 Prozent bedeutet (2022: 1,9 Milliarden Euro).

Das deutsche Facility-Management-Geschäft profitierte von großen Aufträgen im Integrierten Facility Management. Dabei handelt es sich um Aufträge unter anderem für ein großes internationales Retailunternehmen sowie die Bosch-Gruppe und Aufträge im Logistikbereich. Besonders erfolgreich entwickelte sich auch erneut das Geschäft in Italien.

Auf den Bereich Dussmann Technical Solutions, in dem die Dussmann Group seit 2019 ihre Spezialisten für technischen Anlagenbau vereint, entfielen 375 Millionen Euro Umsatz (2022: 393 Millionen Euro). Dabei konnte das erfolgreiche Geschäft aufgrund von jahresübergreifenden, aber noch nicht finalisierten Großaufträgen nach HGB nicht komplett in Umsatz und Ergebnis abgebildet werden.

Der Geschäftsbereich Care & Kids, mit Seniorenbetreuung und -pflege (Kursana) sowie Ganztagesbetreuung von Kindern (Dussmann KulturKindergarten und Kinder, Kinder), steigerte trotz herausforderndem Marktumfeld und regulatorisch schwieriger Rahmenbedingungen seinen Umsatz auf 505 Millionen Euro und liegt damit leicht über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 496 Millionen Euro). Der Bereich trug im Jahr 2023 somit 16,7 Prozent zum Umsatz des Gesamtkonzerns bei.

Die Zahl der weltweit tätigen Mitarbeiter der Dussmann Group stieg zum Jahresende 2023 von 66.000 auf 68.200 in 21 Ländern. In den Joint-Venture-Unternehmen mit Dussmann-Beteiligung arbeiteten weitere 850 Menschen. 

Neue Group-Strategie: Von „Next Level“ zu „Road to 2030“

Nachdem das Unternehmen seit 2018 seine „Next Level“-Strategie erfolgreich umgesetzt und in dieser Zeit den Umsatz von rund 2 Milliarden Euro (2018) auf über 3 Milliarden Euro im Jahr 2023 gesteigert hat, stellt die Dussmann Group aktuell die strategischen Weichen für die kommenden Jahre.

Ein zentrales Ziel von „Next Level“ war es, den technischen Fußabdruck, auch durch Akquisitionen, auszubauen. Dazu zählen neben der Großakquisition der STS-Gruppe im Jahr 2019 und damit verbunden dem Aufbau einer Einheit für den technischen Anlagenbau (Dussmann Technical Solutions) auch jüngst die Übernahme der Geschäftsaktivitäten der Speidel GmbH, einem Anbieter von Elektro- und Kommunikationstechnik, sowie der automatic Klein GmbH, Anbieter von industrieller Prozessautomatisierung. Außerdem beteiligte sich die Dussmann Group an neogramm, einem Spezialisten für industrielle Digitalisierung. Der Umsatzanteil mit technischen Dienstleistungen liegt inzwischen bei über 20 Prozent des Konzernumsatzes.

Fünf Jahre nach der Etablierung von „Next Level“ rollt Dussmann aktuell seine neue Konzern-Strategie „Road to 2030“ aus, die dem Familienunternehmen den Weg für die nächsten fünf Jahre weisen soll.

„Mit „Road to 2030“ haben wir gerade für herausfordernde Zeiten weiter einen klaren Kurs als der führende Full-Service- und Lösungspartner der Wahl für unsere Kunden. Dabei bleiben wir ein Familienunternehmen mit den drei Säulen Dussmann, Care & Kids und Medienhandel. Wir werden unseren Kunden weiterhin Lösungen zur Verfügung stellen, die sich konsequent an den Megatrends unserer Zeit orientieren. Mutiger Unternehmergeist, Innovation und vor allem die Menschen, die bei uns arbeiten, werden auch in Zukunft die Basis dafür bilden, dass wir profitabel und nachhaltig wachsen“, so Adlhoch. 

Beispielhafter Ansatzpunkt der neuen Konzern-Strategie ist die Ausrichtung des Dienstleistungsunternehmens auf weitere, häufig überregionale Aufträge im Integrierten Facility Management (IFM). Weiter sieht Dussmann als Dienstleister zudem große Chancen darin, die mit den zunehmenden ESG-Berichtspflichten verbundene Regelfülle im Bereich Facility Management für seine Kunden zu bearbeiten und ihnen Komplexität abzunehmen.

Dazu sagte Catherine von Fürstenberg-Dussmann, Vorsitzende des Stiftungsrats der Dussmann Group, auf der Jahrespressekonferenz: „Viele unserer Kunden kämpfen mit dem bürokratischen Aufwand in Deutschland. Ein Beispiel für überbordende Bürokratie sind die umfangreichen ESG-Reporting-Auflagen, die einen Großteil der Kunden-Unternehmen betreffen. Um dem Klimawandel zu begegnen, muss Nachhaltigkeit ganz klar auf der Agenda stehen – aber das ESG-Reporting sollte effizient und smart organisiert sein.“

Start ins Jahr 2024: Akquisitionen & Neuaufträge in herausforderndem Umfeld

Um den technischen Fußabdruck weiter zu vergrößern, akquirierte die Dussmann Group auch in den ersten Monaten des Jahres 2024 weitere Technikspezialisten. Mit der Übernahme des Familienunternehmens Clausen Systemkühlung mit Sitz bei Hamburg baute Dussmann Technical Solutions im Februar 2024 seine Marktposition in der Kälte- und Klimatechnik sowie Gebäudeleitsystemen in Norddeutschland aus. 

Im Facility Management gewann die Dussmann Group 2023 und auch in den ersten Monaten des Jahres 2024 zahlreiche Großaufträge. So betreut Dussmann für die nächsten sechs Jahre europaweit die Bosch-Gruppe mit Integrierten Facility-Management-Dienstleistungen in einem Großteil des europäischen Immobilienportfolios inklusive zahlreicher Produktionsstätten. Zu den bereits seit Sommer 2022 betreuten 50 Objekten in Deutschland kommen mit dem Gewinn der internationalen Ausschreibung weitere 39 Bosch-Objekte in Österreich, Italien und der Schweiz hinzu.

Dussmann übernahm in Deutschland gemeinsam mit einem Partner im Juli 2023 die Verantwortung für das Gebäudemanagement der Hamburger Sparkasse AG (Haspa) an rund 200 Standorten. In Italien begann Dussmann mit der Reinigung und Instandhaltung von 38 Museen in der gesamten Toskana. In Österreich gewann Dussmann 2023 den Technologiekonzern voestalpine als Kunden hinzu und ist im Werk Leoben-Donawitz auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern für Industrie-, Sonder- und Unterhaltsreinigung verantwortlich.

Im Food-Services-Bereich entschied Dussmann unter anderem die Catering-Neuausschreibung des Deutschen Bundestags für sich. Seit Januar 2024 und für die nächsten fünf Jahre betreibt Dussmann dort sechs gastronomische Einrichtungen sowie einen Konferenzservice.

(Dussmann Group/SAKL)

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