Die Systemgastronomie auf dem Vormarsch
Das schnelle Essen wird hierzulande immer beliebter, die Konzerne werden immer größer. Erst vor wenigen Tagen hat Vapiano seinen Börsengang gestartet. Das moderne Konzept und die Kombination von gutem, hochwertigen Essen und dem schnellen Servieren der Speisen kommt bei Verbrauchern gut an. Zum einen weiß man, was einen erwartet. Geschmack und Qualität sind in allen Filialen gleich. Auf der anderen Seite sind die angebotenen Gerichte relativ preiswert und werden schnell serviert. Fast Casual Dining lautet der Fachbegriff dieser neuen Sparte der Systemgastronomie.
Vor allem bei der jungen Generation kommen die neuen Restaurants gut an. Offene Küchen, individualisierbare Speisen und Beilagen sowie Gerichte, die eigentlich nie aus der Mode kommen, machen diese Filialen so erfolgreich. Michael Lidl, Partner bei der Beratungsgesellschaft Treugast Solutions sagt gegenüber dem Handelsblatt: „Der Gast hat gefühlt mehr in der Hand.“ Außerdem haben die Ketten für ihn aus kaufmännischer Sicht einige Vorteile. Standardisierte Arbeitsabläufe, reduzierbare Kosten sowie die Tatsache, dass die Ketten nicht von den Einzelpersonen abhängen, welche die Filialen führen, machen dieses Geschäftsmodell besonders attraktiv, so Lidl. Dadurch entstehe eine hohe Planungssicherheit, die beispielsweise Vermieter sehr zu schätzen wüssten, wodurch die großen Ketten viel einfacher Immobilien in guten Lagen bekommen würden. „Wenn ich ein Millionenunternehmen als Vertragspartner habe, ist mir das lieber“, erklärt Lidl.
Des Weiteren, so Lidl, würde die Systemgastronomie mit 4 Prozent pro Jahr schneller wachsen, also die Gastronomie, die es nur auf 1 Prozent pro Jahr bringe. Außerdem kochen die Menschen heute weniger zu Hause. Vor allem das Ausgehen unter der Woche nimmt stark zu. Die Menschen geben mehr Geld in Restaurants aus als früher. (Handelsblatt/MJ)