Deutsches Gastgewerbe entwickelt sich positiv
Trotz aller Schwierigkeiten wie Fachkräftemangel und Wirtshaussterben hat sich das Gastgewerbe im Jahr 2017 positiv entwickelt. Es ist das achte Jahr in Folge mit einem positiven Abschluss. Im Gesamtjahr lagen die Erlöse der Branche preisbereinigt (real) um 0,9 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
„Das Gastgewerbe mit seinen 221.000 Betrieben und 2,2 Millionen Beschäftigten ist bestens aufgestellt und überzeugt mit einem tollen Produkt- und Serviceangebot zu attraktiven Preisen“, erklärte dazu Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband). Doch er warnt auch vor den Schwierigkeiten der Zukunft: „Die wachsende Bürokratie und ausufernde Regulierungswut, eine angespannte Ertragslage und unfaire Wettbewerbsbedingungen sowie der vielerorts spürbare Mitarbeitermangel sorgen für Wolken am Branchenhimmel.“ Damit unsere Betriebe auch in Zukunft erfolgreich sind, brauchen wir keine weiteren Reglementierungen, sondern mehr unternehmerische Freiräume.“ Es sei an der Zeit, „Bürokratie konsequent abzubauen und das starre Arbeitszeitgesetz endlich zu flexibilisieren“, sagt Zöllick im Hinblick auf den vorliegenden Koalitionsvertrag.
Inklusive Preiserhöhungen (nominal) hatten die Betriebe nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde sogar 2,9 Prozent mehr in den Kassen. Im Dezember schwächelte die Gastronomie, während Beherbergungsbetriebe sowohl real als auch nominal im Plus lagen. Die Statistik erfasst Betriebe mit mindestens 150.000 Euro Jahresumsatz. Von der steigenden Nachfrage profitiert der Jobmotor Gastgewerbe. Nie waren mehr Menschen in Gastronomie und Hotellerie sozialversicherungspflichtig beschäftigt als heute: Im September 2017 meldete die Bundesagentur für Arbeit 1.075.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In den vergangenen zehn Jahren wurden damit fast 300.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Gastronomie und Hotellerie geschaffen – ein Plus von fast 40 Prozent (38,7 Prozent). Die Gesamtwirtschaft kommt auf ein Plus von 19 Prozent.(dpa/MJ)