DAX-Unternehmen

Delivery Hero schreibt tiefrote Zahlen

Ein Lieferdienst
Rote Zahlen trotz Umsatzboom – Delivery Hero fährt noch keine Gewinne ein. (©alphaspirit/stock.adobe.com)
Schnell was zu Essen bestellen statt selber zu kochen – dieses Bedürfnis bedient das Berliner Unternehmen in mehr als 40 Ländern. Die Zahl der Bestellungen steigt. Der Verlust aber auch.
Freitag, 28.08.2020, 11:25 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Bestellrekord während der Corona-Pandemie hat dem Essenslieferdienst Delivery Hero tiefrote Zahlen eingebrockt. Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr im fortgeführten Geschäft ein Verlust von rund 443 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie das seit dieser Woche im Dax gelistete Berliner Unternehmen dieser Tage mitteilte. Derweil setzt der Lieferdienst seine Einkaufstour in der Welt fort. Das Unternehmen hat den Online-Lebensmittel-Marktplatz Instashop aus Dubai übernommen, der sein Geschäft im Nahen Osten und in Nordafrika betreibt.

Aktienkurs verdoppelt

Delivery Hero hat im deutschen Leitindex Dax den Platz des Zahlungsabwicklers Wirecard eingenommen, der infolge eines milliardenschweren Bilanzskandals in die Pleite gestürzt war. Delivery Hero wird an der Börse mit rund 19 Milliarden Euro bewertet, der Aktienkurs hat sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. Die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie machten dem Unternehmen zwar auch finanziell zu schaffen, auf der anderen Seite bestellten die Kunden auf den Portalen des Konzerns so viele Mahlzeiten wie nie zuvor.

Umsatzboom, doch tiefrote Zahlen

So sprang der Segmentumsatz des Unternehmens – wie bereits vorab berichtet – dank des Bestellbooms in der Corona-Krise im ersten Halbjahr um rund 94 Prozent auf fast 1,13 Milliarden Euro in die Höhe. Das Management erwartet, dass das Geschäftswachstum im zweiten Halbjahr weitergeht. Das Unternehmen hatte seine Umsatzprognose für 2020 daher bereits Ende Juli auf 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro angehoben. Finanzchef Emmanuel Thomassin sprach von beeindruckenden Wachstumszahlen. Allerdings schreibt das 2011 gegründete Unternehmen weiterhin rote Zahlen. Das laufende Geschäft deckt bislang die Kosten nicht. Daher geht der höhere Umsatz mit höheren Verlusten einher.(dpa/TH)

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