Dehoga-Umfrage zeigt: Mehrwertsteuererhöhung bedroht Existenzen im Gastgewerbe
„Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2024 wäre eine Katastrophe mit fatalen Folgen für die Betriebe unserer Branche und ihre Beschäftigten, aber auch für die Gäste und die Tourismuswirtschaft in Deutschland“, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Es dürfen nicht noch mehr ,öffentliche Wohnzimmer’ verschwinden. Deshalb müssen die 7 Prozent bleiben.“
Bereits in den Corona-Jahren 2020 und 2021 hat das Gastgewerbe durch die massiven Einbußen 36.000 steuerpflichtige Unternehmen verloren. Die existenziellen Ängste in der Branche nehmen erneut dramatisch zu.
Preissteigerungen und Umsatzverluste
Bei einer Heraufsetzung der Mehrwertsteuer von 7 Prozent auf 19 Prozent sehen sich laut einer Dehoga-Umfrage, an der sich 9.600 Mitgliedsbetriebe beteiligt haben, 95,7 Prozent der Unternehmer gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. „Nur mit den 7 Prozent ist es bisher gelungen, die explodierenden Kosten bei Energie, Lebensmitteln und Personal zumindest teilweise aufzufangen“, hebt Zöllick hervor.
Bei einer Steuererhöhung und den weiterhin hohen Kosten für Lebensmittel, Gehälter und Energie würden die Preise nach Angaben der Unternehmer dabei um durchschnittlich 15,5 Prozent steigen. In der Folge würde die Nachfrage einbrechen, erneute Umsatzverluste wären die Konsequenz.
81,5 Prozent der Betriebe gehen davon aus, dass die Nachfrage stark (57,1 Prozent) bis sehr stark (24,4 Prozent) sinken würde. 86,0 Prozent der Unternehmer rechnen zudem damit, dass die Gäste stark (58,0 Prozent) bis sehr stark (28,0 Prozent) sparen würden. Damit einhergehend sagen 74,0 Prozent im Falle eine Mehrwertsteuererhöhung sinkende Nettoumsätze voraus.
„Gastronomie muss bezahlbar bleiben!“, betont Guido Zöllick.
Existenzängste nehmen zu
Angesichts der aktuellen gewaltigen Herausforderungen stünden bei einer Mehrwertsteuererhöhung zahlreiche Arbeitsplätze auf dem Spiel, die Wirtschaftlichkeit der Betriebe würde erneut bedroht. „Die sieben Prozent müssen bleiben, sonst kommen viele Betriebe wieder in Existenznot“, sagt Zöllick und verweist auf die Umfrageergebnisse.
Auf die Frage, ob sie im Falle einer Mehrwertsteuererhöhung ihren Betrieb aufgeben müssten, antworteten 49,3 Prozent, sie wüssten es noch nicht. Nur 43,8 Prozent verneinten diese Frage.
Eines sei klar: „Wenn Existenzen vernichtet würden, zöge auch der Staat den Kürzeren“, so der Dehoga-Präsident.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, würden fast 70 Prozent (67,7 Prozent) ihre Investitionen reduzieren, sollten die 7 Prozent nicht beibehalten werden. „Das träfe in empfindlichem Maße auch unsere Partner der gastgewerblichen Zulieferindustrie“, macht Guido Zöllick deutlich.
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