Personalmangel

Dehoga hat trotz Personalengpässen Hoffnung

Kellner nimmt Bestellung von Gästen auf
Laut dem Dehoga braucht das Gastgewerbe mehr als 65.000 zusätzliche Mitarbeiter. (Foto: © mavoimages/stock.adobe.com)
Fachpersonal fehlt an allen Enden: Viele Gastronomiebetriebe müssen aufgrund des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften ihr Speiseangebot einschränken und sogar Ruhetage einlegen. Der Hotel- und Gaststättenverband hat aber noch Hoffnung.
Freitag, 21.07.2023, 12:16 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Der Mitarbeitermangel gehört laut den monatlichen Dehoga-Umfragen regelmäßig zu den größten Herausforderungen für die Betriebe“, teilte der Dehoga der Deutschen Presse-Agentur mit. In den Hotels und Gaststätten in Deutschland fehlen nach Ansicht das Branchenverbands derzeit mehr als 65.000 Mitarbeiter. 

„Die Bundesagentur für Arbeit meldet für Juni 33.160 offene Stellen im Gastgewerbe. Wir gehen allerdings davon aus, dass der tatsächliche Bedarf mindestens doppelt so hoch ist, da viele Betriebe ihre freien Arbeitsplätze nicht mehr bei den Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcentern melden“, sagte Dehoga-Arbeitsmarktexpertin Sandra Warden.

Die Schätzung untermauerte Warden mit einem Blick auf die Zahlen von Juni 2019: Damals waren fast 40.000 freie Stellen gemeldet. „Und wie wir wissen, hat sich das Problem seitdem (in Folge der Corona-Pandemie) immens verschärft“, sagte Warden. „Gerade jetzt in der Urlaubssaison und der damit verbundenen erhöhten Nachfrage in den touristischen Destinationen steigt der Bedarf weiter.“

Dehoga hat noch Hoffnung

Die Gastronomie-Betriebe reagieren inzwischen vielfältig auf die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt. „Es gibt Betriebe, die sich daher gezwungen sehen, ihre Öffnungszeiten zu verkürzen, Ruhetage einzuführen oder das Angebot der Speisekarte zu konzentrieren“, sagte Warden. In einigen Gaststätten war zuletzt auch zu beobachten, dass mehr auf Selbstbedienung gesetzt wird statt eines kompletten Services am Tisch.

Beim Dehoga gibt es aber die Hoffnung, dass die Branche schnell von den Möglichkeiten der reformierten Einwanderung wie auch der erleichterten Beschäftigung von Geflüchteten profitieren kann. Zudem fordert die Verband eine Offensive für die duale Ausbildung und mehr Wertschätzung für praktische Berufe und Tätigkeiten.

(dpa/SAKL)

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