Dehoga: „Gastgewerbe ist nicht Teil des Problems“
Auch dem bayerischen Gastgewerbe macht der neuerliche Lockdown schwer zu schaffen. Doch sind die Restaurantschließungen tatsächlich gerechtfertigt? „Dass sich das Infektionsgeschehen trotz Schließung bislang nicht verbessert hat, ist ein deutlicher Beweis dafür, dass gastgewerbliche Betriebe nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sind“, sagt die bayerische Dehoga-Präsidentin Angela Inselkammer dazu. „Von unserer Branche wird ein Sonderopfer verlangt, damit die übrige Wirtschaft möglichst wenig belastet wird und die Schulen offenbleiben. Gerichte haben die Verhältnismäßigkeit u.a. nur aufgrund der angekündigten umfassenden Entschädigungszahlungen für alle Betriebe bescheinigt.“ Ihr zufolge bedarf es nun endlich konkreter Informationen dazu, wann die Antragstellung möglich ist und wann die zugesagte Novemberhilfe für alle Unternehmen ausgezahlt wird.
Lockdown-Befragung von 2.000 Gastgebern
Bei einer aktuellen Umfrage, an der über Nacht mehr als 2.000 Hoteliers und Gastronomen aus ganz Bayern teilgenommen haben, antworteten auf die Frage, was sie von einer Verlängerung des Lockdowns über den November hinaus hielten, 32 Prozent „katastrophal“, 22 Prozent „schlecht“ und weitere 27 Prozent „geht so“; nur 19 Prozent würden hingegen die Verlängerung als „gut“ bezeichnen. „Wenn der Lockdown verlängert wird, dann muss zumindest gewährleistet sein, dass bei weiterer Schließung der Betriebe auch eine weitere Förderung gemäß der Novemberhilfe jedoch orientiert an den Dezember-Zahlen des Vorjahres garantiert ist“, fordert Inselkammer, „Wir brauchen eine echte Winterhilfe.“
„Kurzfristige Öffnungen über Weihnachten vollkommen realitätsfremd“
Der bayerische Dehoga-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert lässt dazu verlauten: „Wir würden es begrüßen, wenn die Betriebe wieder öffnen dürften. Doch Überlegungen, man könne die Branche nur eine Woche über die Feiertage öffnen und dann gleich wieder schließen, sind vollkommen realitätsfremd.“ Dementsprechend eindeutig fiel die Antwort auf die Frage aus, ob sich eine Öffnung nur vom 21. bis 27. Dezember für den Betrieb wirtschaftlich rechnen würde: 91 Prozent verneinten dies. Ein wirtschaftlicher Betrieb über Weihnachten und dem Jahreswechsel ist laut befragten Unternehmen durchschnittlich mindestens erst ab 31 Tagen Öffnungszeit gegeben. Immerhin 35 Prozent der Betriebe würden ihre Türen dennoch öffnen, auch wenn es sich wirtschaftlich nicht rechnen würde.