Einordnung Zwei-Säulen-Modell

Cannabis-Legalisierung: Erwartungen der Canna Union Frankfurt größtenteils erfüllt

James Ardinast, David Ardinast, Rocky Musleh, Goran Petreski, Madjid Djamegari von Canna Union FFM
James Ardinast, David Ardinast, Rocky Musleh, Goran Petreski, Madjid Djamegari von Canna Union FFM (Foto: © Lars Contzen)
Gestern stellten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Agrarminister Cem Özdemir die überarbeiteten Pläne für eine Cannabis-Legalisierung vor. Auch wenn diese weniger weitreichend als die ursprünglichen Ampel-Pläne sind, ist die Canna Union Frankfurt hinsichtlich ihrer Bestrebungen für eine kontrollierte Abgabe von Cannabis zuversichtlich.
Donnerstag, 13.04.2023, 12:22 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Aus dem vorgestellten Eckpunktepapier geht eindeutig hervor, dass wir uns bereits auf die wichtigsten Aspekte konzentriert haben: Jugendschutz, Alterskontrolle und eine fachliche Beratung im Sinne der Prävention werden in den lizensierten Shops der Modellregionen eine zentrale Rolle einnehmen“, sagt James Ardinast.

Das Kooperationsnetzwerk Frankfurter Gastronomen bereitet sich bereits seit längerem auf die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken in lizensierten Shops vor und möchte sich auch selbst als Betreiber solcher Shops im Rahmen regionaler Modellprojekte bewerben. 

Denn die geplanten Cannabis-Fachgeschäfte, in denen Rausch-Produkte frei verkauft werden können, soll es zwar zunächst nicht geben. Doch soll dies in einem zweiten Schritt erprobt werden.

So sollen in Kreisen und Städten mehrerer Bundesländer in Modellprojekten „kommerzielle Lieferketten“ ausprobiert werden, von der Produktion über den Vertrieb bis zum Verkauf von Cannabis in Fachgeschäften. Die Projekte sollen wissenschaftlich begleitet werden, sind auf fünf Jahre befristet und auf die Einwohner dieser Kommunen beschränkt.

Gastronomen als erfahrene und zuverlässige Partner

Es sei kaum vorstellbar, dass das Rhein-Main-Gebiet, seine Landkreise und kreisfreien Großstädte bei der Einrichtung der Modellregionen nicht berücksichtigt werden, so die Meinung der Canna Union Frankfurt. „Gerade in den Oberzentren Frankfurt, Offenbach und Hanau kann eine modellhafte Legalisierung mit fünfjähriger Laufzeit aufzeigen, wie sich dieser Schritt langfristig auf den Schwarzmarkt auswirkt, Strafverfolgung und Justiz entlastet und vor allem die Jugend schützt“, sagt Madjid Djamigari. 

Ein wesentlicher Bestandteil des regionalen Modellvorhabens würde die strenge Durchsetzung der Richtlinien sein. Das Eckpunktepapier und der kommende Gesetzesentwurf würden klarstellen, wie die Richtlinien für lizensierte Verkaufsstellen aussehen.

„Auch hieraus resultiert unsere Überzeugung, dass Gastronomen erfahrene und zuverlässige Partner für diese Vorhaben sind. Das strenge Befolgen von Vorschriften in den Bereichen Jugendschutz, Hygiene aber auch hinsichtlich der Dokumentation charakterisieren schon jetzt unser Tagesgeschäft – diese Expertise lässt sich leicht adaptieren“, sagt Goran Petreski.

Weiterlesen

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Ein Bier und ein Joint
Umfrage
Umfrage

So stehen Deutsche zu Cannabis in der Gastronomie

Während manche die neue Freiheit, Cannabis legal zu konsumieren genießen, ärgern sich andere darüber. Wie stehen die Bundesbürger zum neuen Leben mit der Droge? Und was halten sie vom Kiffen in der Gastronomie?
Volksfeste und Cannabis - keine gute Gemeinschaft (Foto: © Florian Klamert/stock.adobe.com)
Kiffen
Kiffen

Cannabis und Volksfeste – Die Lage ist unklar

Das Thema Cannabis treibt die Gastronomen in diesem Frühjahr um. Seit 1. April ist der Genuss zwar offiziell erlaubt, aber viel Wirte, insbesondere auf Volksfesten, stehen dem Thema kritisch gegenüber. 
Das Stuttgarter Frühlingsfest ist nicht der Ort für einen Joint. (Foto: © picture alliance /Eibner-Pressefoto/Wolfgang Frank)
Cannabis-Konsum
Cannabis-Konsum

Kiffen auf dem Stuttgarter Frühlingsfest verboten

Erwachsene dürfen zwar jetzt Cannabis rauchen. Sie dürfen das aber nur, wenn keine Kinder und keine Jugendlichen dabei sind. In der Baden-Württembergischen Stadt hat man sich daher jetzt dazu entschieden, den Konsum auf dem ersten Volksfest des Jahres zu verbieten.
Kiffen im Biergarten (Foto: © picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand)
Gastronomie
Gastronomie

Cannabis in Kneipe und Co.

Ab dem ersten April ist das Rauchen von Cannabis in der Öffentlichkeit legal erlaubt. Nun fragen sich bereits die ersten Gastronomen, wie sie mit der ungewohnten Situation umgehen sollen. 
Die Gastronomie bereitet sich auf die Cannabis-Legalisierung vor.
Zusammenarbeit
Zusammenarbeit

Gras-Legalisierung: Frankfurter Gastronomen bilden Cannabis-Allianz

Die Legalisierung von Cannabis steht kurz bevor. Auch im Gastgewerbe wittert man bereits jetzt eine riesengroße Chance. Zusammen mit einem Pharmagroßhändler wollen Frankfurter Gastronomen den neuen Markt erschließen.
Frau öffnet kleine Dose mit getrockneten Marihuana-Blüten.
Partnerschaft
Partnerschaft

Cannabis-Legalisierung: Enchilada-Gruppe wittert Chance

Gras, Hasch, Weed: Die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch steht bevor – eine gewaltige Chance für die Gastronomie. Denn allein in Deutschland entsteht hier ein Milliardenmarkt.
Bezahlen im Restaurant
Arbeitsrecht
Arbeitsrecht

Diese Regeln gelten beim Trinkgeld

Trinkgeld ist für viele eine Geste der Wertschätzung. Allerdings sind viele Beschäftigte in der Gastronomie auch auf diesen zusätzlichen Bonus angewiesen. Doch dürfen die Beschäftigten den Obolus überhaupt behalten? Folgende Regeln gelten beim Thema Trinkgeld. 
die 300 Jungköche auf einem Bild
Aufruf
Aufruf

Ethik-Charta für den Kochberuf erstellt

Die Arbeit eines Kochs kann wundervoll sein, mit großartigen Aussichten auf eine abwechslungsreiche und spannende Karriere. Damit das für alle Kollegen Realität wird, haben sich junge Talente zusammengesetzt. Gemeinsam haben sie einen Katalog mit Wertevorstellungen für ihre Profession formuliert. 
Blick in das neue koko
Leckeres
Leckeres

Stay KooooK Leipzig startet eigenes Gasto-Angebot

Erst vor Kurzem gab es eine große Eröffnungs-Party mit vielen Prominenten in dem neuen Hotel. Jetzt dürfen sich Gäste und Besucher des Hauses der Schweizer Marke über den Start der Gastrolocation „koko“  freuen.