Verbraucherstudie

Bäckerei vs Restaurant: Wirte verlieren Gäste

Bäckerein machen mit Frühstücksangeboten das größte Geschäft. (Foto: © vladteodor/fotolia)
Bäckerein machen mit Frühstücksangeboten das größte Geschäft. (Foto: © vladteodor/fotolia)
Die Bäckerbranche boomt. Zumindest wenn man sich aktuelle Daten von den Marktforschern der npdgroup ansieht. Demnach haben sich im vergangenen Jahr über eine Milliarde Menschen mit Snacks, Brötchen und Süßkram beim Bäcker eingedeckt. Den Restaurants gehen dadurch zunehmend Gäste durch die Lappen.
Donnerstag, 12.10.2017, 12:53 Uhr, Autor: Markus Jergler

„Bäckereien verzeichnen mittlerweile mehr Besuche von Gästen als die fünf größten Systemgastronomiebetriebe zusammen“,  wird Jochen Pinsker, der Foodservice-Experte der npdgroup in der WELT zitiert. Wenn man es sich genau überlegt, ist das gar nicht so verwunderlich. Jede etwas größere Bäckerei bietet heutzutage einen Frühstücksservice an. Hier wird das größte Geschäft der Bäckereien gemacht.

„Jeder zweite Verbraucher, der frühstücken will, geht dafür in die Bäckerei“, zitiert die WELT die Experten weiter. Laut Pinsker ist vor allem auch der zunehmende Anstieg von Single-Haushalten ein Grund für die steigende Beliebtheit der Außer-Haus-Verkäufer. Die Dominanz der Bäckereien reiche bis in den späten Vormittag hinein. Erst ab den Mittagsstunden holen die Restaurants auf. In den Nachmittag- und Abendstunden haben Bäckereien allerdings nur noch einen Marktanteil von drei Prozent.

Nicht Bäcker, sondern Snack-Anbieter
Laut Pinsker verstehen sich die großen Marktteilnehmer, wie beispielsweise Back-Factory, nicht mehr als Bäckerei, sondern als Snack-Anbieter. Bei dem Franchise-Anbieter würden gerade einmal noch etwa fünf Prozent des Gesamtumsatzes aus dem Verkauf von klassischen Backerzeugnissen wie Brot gewonnen.

Auch bei den kleinen, selbstständigen Bäckereien ist ein Wandel zu erkennen. Dieser ist, aufgrund der gewaltigen Konkurrenz der Backautomaten von Lidl, Aldi und Co. auch dringend notwendig. „Die Brotpreise in Bäckereien liegen ungefähr doppelt so hoch wie die Preise der Lebensmitteldiscounter“, greift die WELT den Jahresbericht des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks auf. Das Hauptgeschäft liegt also mittlerweile im Verkauf von warmen Gerichten, belegten Sandwiches und Ähnlichem. (WELT/MJ)

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