Aus vier mach fünf
Fünf Hauben statt vier für die absolute Spitze – diesen Schritt ist das Gault&Millau-Mutterland Frankreich bereits 2010 gegangen. Im Vorjahr folgte Deutschland. Somit sieht man die Umstellung des Bewertungssystems in Österreich auch ein Schritt, um die internationale Vergleichbarkeit der bewerteten Restaurants sicherzustellen. Damit sich die Leser in dieser Vielfalt auch länderübergreifend ein Bild machen können, müssen überall die gleichen Maßstäbe angesetzt werden. „Im internationalen Vergleich waren unsere besten Hauben-Restaurants in den letzten Jahren benachteiligt, weil sie eine Bewertung mit fünf Hauben gar nicht erreichen konnten“, begründet Chefredakteurin Martina Hohenlohe das neue Bewertungssystem. Internationale Vergleichbarkeit sei aber eine wichtige Anforderung an einen verlässlichen Restaurant-Guide, denn, so Hohenlohe, „Feinschmecker reisen gern und wollen global informiert sein.“ Nicht zuletzt würde die Fünf-Hauben-Skala auch mehr Differenzierungsmöglichkeiten bieten.
Und so sieht das aktuelle Bewertungssystem aus:
- 5 Hauben – 19 und 19,5/20
- 4 Hauben – 17 bis 18,5/20
- 3 Hauben – 15 bis 16,5/20
- 2 Hauben – 13 bis 14,5/20
- 1 Haube – 11 bis 12,5/20
- Bewertung ohne Haube – 10 bis 10,5/20
„Der Einstieg in die Haubenwelt wird dadurch zwar nicht leichter, aber durch das Einziehen einer neuen Bewertungsebene können wir einfach besser auf die unterschiedlichen Küchenleistungen eingehen“, so Herausgeber Karl Hohenlohe.
An der Spitze nichts Neues
In der 5-Hauben-Gruppe sind dabei im 2020er-Guide keine Überraschungen zu verzeichnen. Konstantin Filippou, Silvio Nickol, Heinz Reitbauer (alle Wien), Karl und Rudolf Obauer (Werfen/S) sowie Simon Taxacher (Kirchberg in Tirol) heißen die üblichen Verdächtigen, die schon im letzten Jahr mit 19 Punkten die Aushängeschilder von Österreichs Gastronomie waren – damals aber eben noch mit vier und heute mit fünf Hauben. Bemerkenswert allenfalls, dass dem bei Konkurrent Michelin mit drei Sternen geadelte Juan Amador im Gault&Millau die Höchstnote nach wie vor vorenthalten bleibt und er „nur“ mit 18,5 Punkten und damit vier Hauben Vorlieb nehmen muss. Allerdings befindet er sich mit diesem 18,5 Punkten in bester Gesellschaft, denn ebenso knapp an der Höchstwertung vorbei schrammten auch renommierte Restaurants wie Döllerer (Golling/S), Ikarus (Salzburg), Landhaus Bacher (Mautern/NÖ), Mraz & Sohn (Wien), Saziani Stub’n (Straden/St), Stüva (Ischgl/T), Taubenkobel (Schützen/B), Kilian Stuba (Kleinwalsertal/V), Le Ciel by Toni Mörwald (Wien), Mühltalhof (Neufelden/OÖ), Sicher Restaurant (Tainach/K) und Tanglberg (Vorchdorf/OÖ).
Weitere Auszeichnungen, die von Gault&Millau im neuesten Guide vergeben wurden:
- Koch des Jahres: Hubert Wallner, See Restaurant Saag (Techelsberg am Wörthersee/K)
- Service Award: Heiner Unbenannt, Restaurant Apron (Wien)
- Pâtissier des Jahres: Lukas Lacina, Weinbistro Mast (Wien)
- Sommelier des Jahres: Simon Schubert, Restaurant Aend (Wien)
- Weinkarte des Jahres: Burg Vital Resort (Lech am Arlberg/V)