Anzahlung auf Tisch-Reservierung
Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat vorgeschlagen, dass Restaurant-Gäste künftig eine Anzahlung auf Tisch-Reservierungen zahlen. Gerade zu Feiertagen oder absoluten Stoßzeiten an Wochenenden ist es für den Wirt sehr schmerzhaft, wenn getätigte Reservierungen nicht wahrgenommen werden, oft sogar ohne telefonische Absage. Ein solcher Tisch kann nur im seltensten Fall nachbesetzt werden. Dem Lokal entgehen also Einnahmen.
Dehoga-Vorsitzender des Kreises Bochum Heinz Bruns meint: „Kommt ein Gast zu Stoßzeiten wie Weihnachten oder Ostern nicht, dann kriegen wir den Tisch nicht mehr besetzt. Gleichzeitig müssen wir unser Personal trotzdem bezahlen. Mit Arbeitszeitvorgaben und dem Mindestlohn sind die Kosten hoch für uns.“ Die Reaktionen aus der Branche sind unterschiedlich. „Wir haben bis zu 100 Plätze. Uns ist es so selten passiert, dass Menschen nicht kommen. In der gehobenen Gastronomie habe ich Verständnis für eine solche Praxis, sonst aber nicht“, meint Arsim Osmanji, Restaurantleiter des Eickeler „Gockelns“. „Man muss dem Gast vertrauen und auch auf seine Wünsche eingehen.“
Umsatzverlust vor allem in der gehobenen Gastronomie
Bruns schließt sich der Aussage von Arsim Osmanji dahingehend an, dass auch er glaubt, dass hauptsächlich die gehobene Küche und Sterne-Gastronomie von No Shows betroffen sind. Sein eigenes Restaurant „Haus Kemnade“ habe jährlich einen Umsatzverlust im fünfstelligen Bereich. „Je hochpreisiger das Angebot, desto größer das Problem“, so Bruns. Auch Wladimir Paster findet, dieses Problem betreffe hauptsächlich Sterne-Lokale, bei denen jeder Tisch „elementar“ sei, „um zu überleben“. Sein eigenes Lokal, die Plastikkantine im Mondpalast“ habe bei den ein bis zwei „No Shows“ im Monat meist kein Problem, die Tische nachzubesetzen. Dem schließen sich laut der WAZ die meisten Restaurantbetreiber in der Stadt Herne, welche im Verbandsbereich von Bruns liegt, an. Die Mehrheit möchte keine Anzahlung ab Reservierungen erheben. (WAZ / MJ)