Digitalisierung

Wie viel Technik wollen Gäste und Wirte eigentlich?

Eine verzweifelte Frau sitzt an einem Tisch und blickt aus dem Fenster
Die Digitalisierung in der Gastronomie kommt nicht bei allen gut an. (Foto: Ryan McGuire)
Digitalisierung hier, technische Trends dort und mobile Spielereien überall – der technische Fortschritt schreitet mit unglaublicher Geschwindigkeit voran. Das gilt auch für die Gastronomie. Aber wie stehen eigentlich die Gäste zum Ausmaß der digitalen Entwicklung?
Mittwoch, 14.03.2018, 09:35 Uhr, Autor: Markus Jergler

Bookatable by Michelin, der Online-Reservierungs-Service, befragte knapp 500 Restaurantgäste aus dem deutschsprachigen Raum zur Digitalisierung gastronomischer Services.

Vor allem Bewertngen und Food Blogs sind beliebt
Neben Online-Tischreservierungen zählen die Befragten auch sehr auf die Bewertungen anderer Gäste auf Onlineportalen. 55 Prozent findet diese Entwicklung positiv. „Für Gäste ist es natürlich sehr angenehm, wenn sie nicht mehr länger nur auf Tipps von Freunden und Bekannten angewiesen sind, sondern sich Restaurant auch auf Basis der Bewertungen anderer Gäste aussuchen können,“ sagt Thomas Bergmann, Regional Director D-A-CH bei Bookatable by Michelin. „Das erweitert natürlich auch das Spektrum der in Frage kommenden Restaurants. Gerade in fremden Städten kann es hilfreich sein, wenn man nicht ins Blaue raten muss, um ein gutes Essen zu genießen. Die Bookatable by Michelin-Community hilft hier auch immer gern mit verifizierten Bewertungen.“

Immer beliebter werden auch Food Blogs, welche die neusten Trends aus der Gastro-Szene zeigen. 32 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen die Bloggerszene daher als positive Begleiterscheinung des technischen Fortschritts. Enorm wichtig für die Menschen ist heute die schnelle Informationsbeschaffung über digitale Kanäle, egal ob Rezepte, Trends oder Restauranttipps und -empfehlungen. Etwa ein Fünftel (21 Prozent) der Gäste findet auch Apps für Bewertungs- und Onlinebuchungsportale sehr praktisch und nutzt diese gerne.

Nicht alle finden den Fortschritt gut
46 Prozent der Befragten finden die Digitalisierung in der Gastronomie generell gut. Denn: Durch die verschiedenen Onlineplattformen finden sie viel schneller passende Restaurants als früher. Neun Prozent wünschen sich sogar eine noch viel stärkere Digitalisierung. Kontaktloses Bezahlen per Smartphone, digitale Speisekarten auf dem Tablet und andere Raffinessen könnten sich diese digitalaffinen Gäste sehr gut vorstellen.

Ein knappes Drittel der Gäste (31 Prozent) beteuert, dass sich für sie in den letzten Jahren eigentlich nichts geändert hat. Trotz der technischen Alternativen rufen sie immer noch im Restaurant an, um einen Tisch zu reservieren und fragen weiterhin lieber Freunde und Familie nach Tipps, anstelle auf Blogs und anderen Plattformen zu recherchieren.

Technik unterstützt Gastronomie
Neben den Restaurantbesuchern befragte Bookatable by Michelin auch 22 Gastronomen. 82 Prozent sind sich einig, dass besonders die Online-Reservierung das Restaurant-Management in den letzten Jahren stark erleichtert hat. Auch die Kommunikation ihrer Angebote und Services über Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Instagram hat sich für 59 Prozent der Befragten gut bewährt. Digitale Bestell- und Kassensysteme (36 Prozent) und eine digitale Tischplanung (27 Prozent) empfinden viele Gastronomen ebenso als Erleichterung für ihren Arbeitsalltag.

Kein Wunder, dass rund zwei Drittel der zunehmenden Digitalisierung generell positiv gegenüber stehen. Die übrigen Gastronomen fühlen sich von den vielen technischen Neuerungen jedoch schnell überfordert. 23 Prozent davon nutzen daher lieber so wenig Technik wie möglich in ihrem Restaurant. (MJ)

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