Richtig reinigen und desinfizieren
Üblicherweise gliedert sich der Reinigungs- und Desinfektionsablauf in sechs Schritte. Je nach verwendetem Produkt können manche Schritte entfallen. Beim Anwenden gilt es immer die Vorgaben gemäß Reinigungs- und Desinfektionsplan sowie die Informationen im Sicherheitsdatenblatt der jeweiligen Produkte zu beachten.
Desinfektion nicht gleich Desinfektion
Im Bereich der Lebensmittelverarbeitenden Betriebe werden in der Fachsprache drei Arten der Desinfektion unterschieden. Bei der Zwischendesinfektion handelt es sich um die vorbeugende Desinfektion mit dem Ziel, die Verbreitung von (potentiellen) Krankheitserregern/ Mikroorganismen einzuschränken. Erforderlich sind Zwischendesinfektionen bei Flächen mit häufigem Hände- bzw. Hautkontakt, Flächen zur Bearbeitung von Lebensmitteln, Sanitärbereiche etc..
Die Abschlussdesinfektion erfolgt im Zuge der Reinigung am Ende jeden Arbeitstages. Hierbei werden alle Flächen gereinigt und desinfiziert. Dann gibt es noch die behördlich angeordnete Entseuchung. Hierbei müssen geprüfte und anerkannte Desinfektionsmittel und -verfahren gemäß § 18 des Infektionsschutzgesetztes (für behördlich angeordnete Desinfektionsmaßnahmen) verwendet werden. Dies sind Präparate aus der RKI-Liste. Im Vergleich zur routinemäßigen oder gezielten Desinfektion werden meist deutlich höhere Anwendungskonzentrationen und Einwirkzeiten verwendet. Diese sind notwendig um epidemische Ausbrüche zu verhindern.
Lässt man beim Reinigen und Desinfizieren einen Schritt weg, kann es zu unterschiedlichen Fehlern kommen
- Der „Eiweiß-Fehler“: Stark mit Eiweiß verschmutzte Oberflächen kann man nicht desinfizieren. Schmutz schirmt die Mikroorganismen vom Desinfektionsmittel ab.
- Der „Seifenfehler“: Seifenreste auf einer Oberfläche können darauf aufgebrachte Desinfektionsmittel unwirksam machen.
- Der „Kältefehler“: Bei Desinfektion unterhalb der Raumtemperatur müssen Dosierung und Einwirkzeit laut DVG-Vorgabe erhöht werden.
- „Lebensmittelverunreinigung“: Nicht abgespülte Reste von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln können auf Lebensmittel gelangen
und diese dadurch ungenießbar machen. - „Wiederverschmutzung“: Beim Nachwischen mit verkeimten Reinigungstüchern werden desinfizierte Flächen wieder mit Keimen
belastet.
Der Desinfektionsreiniger
Der Vorteil von Desinfektionsreinigern liegt klar auf der Hand, sie ermöglichen die Reinigung und Desinfektion in einem Arbeitsgang. Wichtig beim Einsatz von Desinfektionsreinigern ist die vorherige Entfernung von Lebensmittel- und losen Schmutzresten von Flächen oder Böden vor dem Produktauftrag, damit das Produkt entsprechend wirken kann. Die Anwendungshinweise auf dem Produktetikett und Reinigungsplan sind
zu beachten.
Die Reinigungsfachleute von Ecolab empfehlen nach Möglichkeit den Einsatz von Desinfektionsreiniger auf Basis von Wasserstoffperoxid (H2O2), da diese durch ihre chemischen Eigenschaften eine oxidative Desinfektion ermöglichen. (Ecolab/MJ)