Drohnen gegen Pilzbefall
Wenige Meter über den Weinbergen der Heilbronner Weingenossenschaft bahnt sich derzeitig etwas äußerst Ungewöhnliches seinen Weg durch die Luft – ein kleiner, ferngesteuerter „Hexacopter“, an welchem eine schwarze Box mit einem laserbasierten Detektionssystem befestigt ist. Damit wollen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun den Pilzbefall im Weinbau frühzeitig aufspüren, um auf diese Weise Ernteausfälle zu verhindern und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Doch noch stecken die Forscher in der Entwicklungsphase und testen die Machbarkeit dieses neuen Systems. „Unser Ziel ist es, am Ende dieses Entwicklungsprozesses ein kompaktes und kostengünstiges System zu haben. Es soll eine flächendeckende und systematische Untersuchung großer Anbauflächen ermöglichen und einen Befall möglichst frühzeitig feststellen“, fasst Dr. Christoph Kölbl vom DLR zusammen. Dabei gilt es, gleich mehrere Dinge in den Griff zu bekommen: die Fehlerfreiheit und Präzision des Systems, ein geringes Gewicht und nicht zuletzt ein annehmbarer Preis.
Um die Ausbreitung eines Pilzbefalls an den Weinreben zu verhindern, sei es den Forschern zufolge wichtig, diesen schnell zu erkennen und gezielte Gegenmaßnahmen einzusetzen. Dies würde die Kosten für Spritzmittel reduzieren, die Umwelt schonen und die Qualität des Weines steigern, so Kölbl weiter. Doch statt auf Fungizide setzen die DLR-Wissenschaftler auf die sogenannte „Fluoreszenzdetektion“. Dabei träfen Laserstrahlen auf die Weinreben und würden deren Oberfläche zu einem Leuchten anregen, welches schließlich mit einem Spektrometer erfasst werden könnte. Dieses analysiere das zurückgestreute Lichtspektrum, das bei gesunden Reben anders aussehen würde als bei Reben, die von Pilzen befallen sind. (DLR/TH)