Leitungswasser statt Putzmittel

Salzburger Hotel verzichtet seit fünf Jahren auf Chemie

Dass professionelle Reinigung auch ganz ohne chemische Keule funktioniert, beweist das 4 Sterne Superior Hotel Alpin Juwel in Saalbach-Hinterglemm. (Foto: © Hotel Alpin Juwel)
Dass professionelle Reinigung auch ganz ohne chemische Keule funktioniert, beweist das 4 Sterne Superior Hotel Alpin Juwel in Saalbach-Hinterglemm. (Foto: © Hotel Alpin Juwel)
Seit fünf Jahren setzt das Vier-Sterne-Superior-Hotel Alpin Juwel in Saalbach-Hinterglemm auf herkömmliches Leitungswasser statt Putzmittel. Die Zusammensetzung vieler Putzmittel gleicht einem Giftcocktail, mit oftmals negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit.
Mittwoch, 06.04.2022, 11:20 Uhr, Autor: Martina Kalus

Das Alpin Juwel in Saalbach-Hinterglemm setzt auf herkömmliches Leitungswasser statt Putzmittel. Bei der „Green Cleaning“-Methode sorgen Microtrockendampf-Geräte (nicht zu verwechseln mit herkömmlichen Dampfreinigern!) dank 190 Grad heißem Trockendampf für saubere und keimfreie Oberflächen. Auf umweltschädliche Putzmittel kann somit im täglichen Hotelalltag komplett verzichtet werden. Rückendeckung bekommen die Salzburger jetzt von einer aktuellen internationalen Studie, die belegt, dass Putzmittel die Atemwege stärker belasten als Autoabgase.

Tenside, Salpetersäure, Chlor und vieles mehr – die Zusammensetzung vieler Putzmittel gleicht einem Giftcocktail, mit oftmals negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Eine aktuelle Studie der Indiana University stuft die beim Putzen entstehenden Belastungen durch Aerosole ähnlich hoch ein wie das Einatmen von Autoabgasen, mögliche Zellschäden nicht ausgeschlossen. Dass professionelle Reinigung auch ganz ohne chemische Keule funktioniert, beweist das 4 Sterne Superior Hotel Alpin Juwel in Saalbach-Hinterglemm.

Massive Kostenersparnis, weniger Krankenstände

Seit fünf Jahren setzen die Salzburger auf die „Green Cleaning“-Methode. Bei dieser Hightech-Reinigung wird normales Leitungswasser bei 190 Grad und 9 bar Druck zu Microtrockendampf vernebelt. Dieser Trockendampf mit nur 5 Prozent Wassergehalt hat exzellente, schmutzlösende Eigenschaften. Er dringt in kleinste Mikrostrukturen ein und schafft so keim- und virenfreie Oberflächen ohne Feuchtigkeit zu hinterlassen. Alexander Schwabl, Geschäftsführer des Alpin Juwel, zieht Bilanz: „Seit fünf Jahren werden in unserem Haus sämtliche Bereiche, von der Küche, über die Zimmer bis zu den Nassbereichen ausschließlich mit Microtrockendampf gereinigt. Selbst Teppichböden, Polster oder das Abstauben von Gardinen und Heizungen erfolgt bei uns mit Microtrockendampf-Geräten. Unsere Erfahrungen sind dabei durchwegs positiv.“

So konnte der Betrieb mit seinen 80 Zimmern nicht nur die Reinigungskosten um ca. 40 Prozent senken, auch der Zeitaufwand und somit auch die Personalkosten sind durch die neue Methode deutlich niedriger. Ähnliches gilt für den Wasserverbrauch. Normalerweise verbraucht die Zimmerreinigung in einem Hotel ca. 50-60 Liter. Für die Reinigung mit Microtrockendampf sind pro Hotelzimmer nur 1,5 Liter notwendig. Schwabl: „Die Reinigung geht jetzt um 30 Prozent schneller. Da unser Personal auch nicht mehr mit schädlichen Putzmitteln in Kontakt kommt, gibt es auch weniger Krankenstände oder Probleme mit Allergien.“

Hightech Microtrockendampfgeräte sind keine 0815 Dampfreiniger

Herkömmliche Dampfreiniger arbeiten mit geringer Hitze und einem Wasseranteil von bis zu 40 Prozent. Damit können zwar harte und widerstandsfähige Materialien von Verschmutzungen befreit werden, für empfindliche Materialien sind diese Reiniger jedoch ungeeignet, da der hohe Wassergehalt im Dampf empfindliche Oberflächen durchnässt und beschädigt.

Nicht so bei den neuen Microtrockendampf-Geräten. Die von Medeco Cleantec in Deutschland entwickelten Geräte arbeiten mit trockenem Microdampf, der mit einer in der Industrie erprobten und patentierten Technologie bei 190 Grad erzeugt wird. Da diese heißen Wasserteilchen im Microtrockendampf so klein sind, dass sie keine Oberflächenspannung mehr aufweisen, können sie – anders als bei herkömmlichen Dampfreinigern mit hohem Wasseranteil – selbst in kleinste Poren eindringen und so auch hartnäckige Flecken lösen. Zudem sorgt die hohe Temperatur von über 190 Grad automatisch für eine thermische Desinfektion, da selbst hartnäckige Keime bei 90 Grad inaktiviert werden.

Fachleute sprechen auch von einer Reduktion der Keim- und Virenbelastung um über 4 LOG-Stufen. Beim klassischen Wischen liegt die Reduktion höchstens bei LOG 3. „Jedes Putzmittel, auch wenn es biologisch oder ‚natürlich‘ ist, hinterlässt Rückstände, man denke nur an die klassischen Schlieren nach dem Fensterputzen“, erklärt Fritz Pattis, Geschäftsführer der Medeco Cleantec GmbH und Erfinder des Green Cleaning-Konzepts. „Und an genau diesen Rückständen haftet sich zum einen neuer Schmutz umso schneller an und sie sind ein idealer Nährboden für Keime. Kurz gesagt wird es umso unhygienischer, je mehr man mit chemischen Mitteln putzt. Mit unserem System kann man nur mit einfachem Leitungswasser diesen Teufelskreis durchbrechen, spart 100 Prozent der Reinigungsmittel, schont die Umwelt und gewinnt zudem Zeit, da die Arbeit um 30 Prozent schneller erfolgt als mit herkömmlichen Methoden.“

(Medeco Cleantec/MK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Junge Menschen sitzen in einem Cafe und unterhalten sich
Entwicklung
Entwicklung

Gastgewerbeumsatz im September leicht gesunken

Traditionell bringt der Sommer in der Gastronomie mehr Einnahmen. Nicht nur das Wetter steigert die Lust auf gutes Essen, sondern auch die zahlreichen schönen Biergärten. Zum Ausklingen der warmen Jahreszeit kommt es daher regelmäßig zu einem Abschwung.
Olaf Scholz und Christian Lindner
Nachgefragt
Nachgefragt

Ampel-Aus: „Das Gastgewerbe braucht eine starke und durchsetzungsfähige Bundesregierung“

Der 6. November 2024 geht wohl als denkwürdiger Tag in die Geschichte ein: Erst gewinnt Donald Trump die US-Wahl; am Abend folgt dann das Ende für die Ampelkoalition. Verbände des Gastgewerbes fordern jetzt schnelle Neuwahlen. Politischer Stillstand sei zu vermeiden, wie sie auf Anfrage von HOGAPAGE betonen. 
v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.
Die Job-Entdecker-Tour der „Sterne im Sauerland“ eröffnet u.a. Einblicke in die Arbeit der Küchen-Teams.
Ausbildung
Ausbildung

Schnuppertage im Hotel

Auf der Suche nach Nachwuchskräften werden derzeit viele Methoden in Deutschland ausprobiert. Im Sauerland versucht jetzt eine Kooperation verschiedener Hotels mit kurzen Praktika, junge Menschen für die Branche zu begeistern.
Bezahlen im Restaurant
Umsatzzahlen
Umsatzzahlen

Gastgewerbe verzeichnet geringeren Umsatz im August

Bei vielen Hotels und Gastwirtschaften laufen die Geschäfte nach wie vor nicht so gut wie vor der Corona-Pandemie. Selbst in Ferienzeiten kommt die Branche insgesamt nicht auf eine positive Bilanz.
Gastronomen bei der Abrechnung
Praxischeck
Praxischeck

Bund und Bayern erarbeiten Bürokratie-Erleichterungen für das Gastgewerbe

Allergene, Arbeitszeiten, Hygieneschulungen des Personals, Reinigungspläne und vieles mehr – Gastronomen müssen zahlreiche Berichts- und Dokumentationspflichten erfüllen, um ihren Betrieb ordnungsgemäß zu führen. All dies kostet Zeit und Geld. Deshalb fand in München jetzt ein praxisorientierter Workshop statt, um bürokratische Hürden im Gastgewerbe abzubauen. 
Bezahlung im Restaurant
Umsatzzuwächse
Umsatzzuwächse

Guter August für das bayerische Gastgewerbe

Der Ferienmonat August bescherte den bayerischen Wirten und Hoteliers erfreuliche Umsatzzuwächse. Für das laufende Jahr sieht das Bild jedoch nicht ganz so positiv aus.
Jonas Grundner wird Chef de Cuisine im Gourmetrestaurant ice Q
Personalie
Personalie

Jonas Grundner wird Küchenchef im ice Q

Auf über 3.000 m zu kochen, ist sicherlich eine ganz eigene Herausforderung. Der gebürtige Vorarlberger Grundner freut sich aber über diese großartige Chance. Immerhin war auch schon James Bond zu Gast auf dem Gipfel des Gaislachkogls.
Kellner servieren Gerichte an Gäste
Personalmangel
Personalmangel

Fachkräftelücke im Gastgewerbe wird kleiner

In Hotels, Restaurants und Cafés fehlt vielerorts Personal. Einer neuen Studie zufolge ist der Bedarf an qualifizierten Beschäftigten in Hotel- und Gaststättenberufen in Deutschland jedoch deutlich zurückgegangen.