Digitale Technologien: Großes Potenzial in der Gastro
Wie nutzen Restaurants digitale Lösungen – oder warum verzichten sie darauf? Wie sehen ihre Anforderungen aus? Und wieso lohnt es sich, die Digitalisierung einer noch sehr analog verhafteten Branche voranzutreiben? Die Studie gibt es Antworten darauf.
Was hat das Steak auf der Speisekarte mit Digitalisierung zu tun? Sehr viel mehr, als man denkt: Dann nämlich, wenn sich der Wirt auf sein Kerngeschäft – etwa das Zubereiten und Servieren eines guten Steaks – konzentrieren kann, während ihm modernste Technologien anfallende Aufgaben rund um seinen Betrieb erleichtern oder sogar abnehmen. Doch wollen sich Europas Restaurantbesitzer überhaupt von digitalen Lösungen helfen lassen? Wie setzen Gastronomen Technologien bereits ein? Welche Hürden gilt es zu überwinden und welche Abläufe in Restaurants könnten digital verbessert werden? Aufschluss bietet die neue Studie der Metro AG und der Schweizer Hospitality-Managementschule Ecole hôtelière de Lausanne (EHL). Um die digitale Zukunft der Restaurantbranche zu erforschen, haben sich beide Seiten im Forschungslehrstuhl Metro Chair of Innovation zusammengetan.
„Um die Digitalisierung des Gastronomie-Sektors als nächsten grossen Wandlungsprozess besser zu verstehen, haben wir in einer umfassenden Studie diesen Bereich erforscht. Technologische Mittel helfen unabhängigen Gastronomen, Kunden besser zu verstehen und noch besser auf sie einzugehen. Das Verständnis ist der Schlüssel – nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Wirtschaft. Deswegen hat der Metro Chair of Innovation der Ecole hôtelière de Lausanne zu diesen Fragen geforscht, um die Entwicklungen zu analysieren und Zukunftsthemen und -trends abzuleiten“, sagt Professorin Christine Demen Meier, die den Lehrstuhl des Metro Chair of Innovation hält.
Grosser Spielraum für technologischen Support
In der ersten Studie des Lehrstuhls wurden 2746 unabhängige Gastronomen in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien befragt. Das Resultat: 30 Prozent der Restaurants setzen bereits Technologien auf niedrigem Niveau ein, etwa für einfache Buchhaltungsaufgaben oder die Kommunikation über soziale Medien. 46 Prozent – also nahezu die Hälfte – sind aufgeschlossen gegenüber dem Einsatz von Techno-logien, 15 Prozent der Befragten planen konkrete Investitionen. Was hält sie davon ab, in digitale Unterstützung zu investieren? Restaurantbetreiber aus den vier Ländern begründen dies vor allem mit zu hohen Kosten und fehlender Priorität.
Warum sich die Metro AG für die europäische Restaurantbranche stark macht, erklärt Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro AG: „Unser Ziel ist nicht weniger als die Digitalisierung der Gastronomie. Wir sind überzeugt davon, dass sich insbesondere für die kleinen und mittelgrossen Unternehmen erhebliche Chancen ergeben, um noch erfolgreicher zu werden. Wir sprechen hier von zwei Millionen Unternehmen in Europa, die 400 Milliarden Euro Aussenumsatz erwirtschaften. Wenn wir helfen, langfristig zehn Prozent dieser Unternehmen zu digitalisieren, leisten wir bei der Transformation einen nicht unerheblichen Beitrag.“ (MJ)