Systemgastronomie gegen Lebensmittelverschwendung
Der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) hat verkündet, sich an der Nationalen Strategie zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung konstruktiv zu beteiligen. Diese hatte Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, kürzlich dem Bundeskabinett vorgelegt. Ziel ist, bis zum Jahr 2030 die Lebensmittelabfälle zu halbieren. Wie der Verband mitteilt, begrüßt er die Strategie und bietet seine Mitarbeit zur Umsetzung an. Wichtig sei vor allem, sich bewusst zu machen, dass jedes nicht konsumierte Lebensmittel Ressourcenverschwendung sei. Ethik, Ökonomie und Ökologie gehen hier Hand in Hand.
„Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass die Systemgastronomie mit gutem Beispiel vorangeht. So wurde das BdS-Mitglied Nordsee im Jahr 2018 von Frau Klöckner mit dem Bundespreis: ‚Zu gut für die Tonne‘ ausgezeichnet, der das Engagement gegen Lebensmittelverschwendung prämiert. McDonald’s veröffentlicht im jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht Zahlen zum Anfall von Lebensmittelresten in den Restaurants. Dabei blieb die Menge seit 2013 weitgehend stabil, was sicher auch auf entsprechende Reduktionsmaßnahmen und der stetigen Optimierungsüberprüfung zurückzuführen ist“, erklärt BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante zum Thema, „auch die anderen BdS-Mitglieder haben große Anstrengungen – schon aus ökonomischem Eigeninteresse – unternommen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren oder diese gar nicht erst entstehen zu lassen.“
Das Strategiepapier als wichtiger erster Schritt
Gleichzeitig müsse, laut Andrea Belegante, aus Verbandssicht differenziert werden, da Gastronomie nicht gleich Gastronomie sei. „So sind bei unseren Mitgliedern, aufgrund der Standardisierung und Digitalisierung, mitunter sehr genaue Vorhersagen über das zu erwartende Gästeaufkommens an bestimmten Tagen oder Uhrzeiten möglich. Insbesondere, da die Speisen in den Restaurants verstärkt auf Gästewunsch und nicht auf Halde zubereitet werden, trägt zu einem großen Maße dazu bei, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Es wird im weiteren Umsetzungsprozess wichtig sein, genaue Zieldefinitionen vorzunehmen, die Besonderheiten jedes Akteurs zu berücksichtigen und einen ganzheitlichen Ansatz – gemeinsam mit Erzeugern, Lieferanten und Verbrauchern – zu verfolgen“, sagt die Geschäftsführerin. Die vorgestellte Strategie ist hierfür ein wichtiger erster Schritt.
Trotz dieser positiven Entwicklungen in der Systemgastronomie, sei aber auch hier noch weiteres Potenzial vorhanden. Nicht zuletzt deshalb werde sich der BdS an weiteren Gesprächen aktiv beteiligen und zu den im Strategiepapier aufgelisteten Anknüpfungspunkten (z. B. rechtliche Aspekte, Möglichkeiten zur Essensmitnahme, etc.) einbringen.