Politische Maßnahmen haben das Gastgewerbe hart getroffen
Deutschland braucht Unternehmertum, um die aktuelle Krise zu meistern und sich für künftige Herausforderungen zu wappnen. Das betonen die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Spitzenverbände in ihrem Mittelstandsbericht:
„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, unternehmerisches Handeln in den Fokus zu rücken und insbesondere die noch immer umfangreichen Bürokratielasten abzubauen und lange Verfahrensdauern zu verkürzen. Der Mittelstand benötigt gute Bedingungen, um seine Fachkräftebasis zu sichern und um die erheblichen Zukunftsinvestitionen zu stemmen. Eine starke mittelständische Wirtschaft ist Voraussetzung für ein starkes und zukunftsfähiges Deutschland.“
Der Mittelstandsbericht zeigt auf, worauf es jetzt ankommt, formuliert die Erwartungen der mittelständischen Wirtschaft und gibt konkrete Handlungsempfehlungen.
Die Folgen der Corona-Pandemie
Trotz der aktuell schwierigen Lage bekennt sich der Mittelstand zum Klimaschutz und zur Energiewende. Viele mittelständische Betriebe treiben den Transformationsprozess des Landes mit wichtigen Innovationen voran. Ohne die Mittelständler aller Größenklassen, Branchen und Regionen kann der Wandel zu einer klimaneutralen und digitalen Wirtschaft nicht gelingen, betont der Mittelstand.
Die Corona-Krise und die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben weite Teile der mittelständischen Wirtschaft in den zurückliegenden zwei Jahren hart getroffen: Vor allem der Non-Food-Einzelhandel, die Gastronomie und Hotellerie sowie zahlreiche weitere Dienstleistungsbranchen waren direkt in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt, andere Teile des Mittelstands litten und leiden indirekt unter den Folgen der Pandemie.
Gravierende Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, andauernde massive Störungen der internationalen Lieferketten und bislang nicht gekannte Preissteigerungen belasten den deutschen Mittelstand zusätzlich. Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass die Rücklagen gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen und Selbstständigen zur Neige gehen. Auch wenn staatliche Hilfen die negativen Folgen in Teilen abgemildert haben, ist die Eigenkapitalbasis der besonders stark von der Pandemie betroffenen Mittelständler mittlerweile deutlich geschwächt.
Zahlreiche mittelständische Betriebe und Unternehmen sind daher aktuell kaum in der Lage, notwendige Investitionen in ihre Zukunftsfähigkeit zu tätigen. Der Krieg in der Ukraine hat die Lage laut dem Mittelstand noch einmal verschärft. Dabei erfordern Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz, Fachkräftemangel sowie die aktuellen Engpässe in der Logistik und in der Versorgung mit Rohstoffen und Vorprodukten kurzfristig Investitionen und große Flexibilität der Betriebe und Unternehmen.
Wettbewerbsposition gefährdet
Die Wettbewerbsposition vieler kleiner oder mittlerer Unternehmen ist sowohl auf den internationalen Märkten als auch auf dem heimischen Markt gefährdet. Steigende Belastungen bei Energie- und Arbeitskosten schwächen ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Bürokratielasten und auch übermäßige Regulierungen und Aufsichtspflichten im Bereich der wichtigen Mittelstandsfinanzierung von Banken und Sparkassen bremsen die konjunkturelle Erholung nach der Corona-Pandemie und die wichtigen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit zusätzlich.
Die Politik müsse deshalb die gesamtwirtschaftliche Resilienz und die konjunkturelle Erholung mit deutlich verbesserten Rahmenbedingungen stärken, fordern die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände. Vor allem das Unternehmertum an sich muss attraktiver gemacht werden.
Der Mittelstandsbericht 2022 steht hier zum Download zur Verfügung.
(Dehoga/SAKL)