„Mir fehlen die Worte – und unserer Branche die Hoffnung“
Bund und Länder haben den Lockdown verlängert und gleichzeitig einen Öffnungsfahrplan vorgelegt, der jedoch kaum Perspektiven für die Gastronomie lassen. BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante zeigt sich enttäuscht:
„Dieser Beschluss ist keine wirkliche Öffnungsstrategie. Wurde im Wirtschaftsgipfel mit den Verbänden vor drei Wochen nicht vereinbart, am 3. März eine ,klare und vorausschaubare Perspektive‘ festzulegen? Das, was jetzt in den Beschlüssen steht, gibt meiner Branche überhaupt keine Perspektive. Vielmehr zementiert sich der Eindruck, dass die Sorgen und Ängste der extrem betroffenen Branchen beiseite gewischt werden, ohne die Not der ganz überwiegend mittelständischen Unternehmen ernst zu nehmen. Der Lockdown wird bis mindestens 28. März verlängert und trotz vereinzelter Lockerungen bleibt die Gastronomie weiterhin geschlossen. Erst im 4. Öffnungsschritt wird die Außengastronomie im Beschluss erwähnt, um deren Öffnung dann weiter in die Zukunft zu schieben. Die Innengastronomie ist überhaupt nicht genannt. Es wird weiterhin stur an Inzidenzwerten festgehalten, ohne weitere Parameter ernsthaft in Betracht zu ziehen.
Und so bleibt die (System-)Gastronomie weiterhin geschlossen. Zur Verdeutlichung: Die Systemgastronomie wird bei einer Teilöffnung, frühestens Ende März, mindestens fünf Monate am Stück geschlossen gewesen sein. Oder in 7 der letzten 12 Monate. Und dabei ist die Systemgastronomie eine der Branchen, die bereits bewiesen hat, mit strengen, behördlich genehmigten Hygienekonzepten den Gästen einen sicheren Aufenthalt und den Mitarbeitern ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Jetzt gilt es umso mehr, dass die Bundesregierung ihren Ankündigungen schnellstmöglich Taten folgen lässt, die Impfgeschwindigkeit massiv erhöht, eine verlässliche und unbürokratische Schnelltest-Strategie umsetzt und dafür sorgt, dass die teilweise immer noch nicht angekommenen Finanzhilfen endlich ausgezahlt werden.“
(BdS/NZ)