Wirtschaftshilfen

„Lässt Touristik im Regen stehen“

Michael Buller und Petra Thomas
Michael Buller und Petra Thomas fordern, die Überbrückungshilfe bis Ende des Jahres zu verlängern. (Foto: © Vir; Forum Anders Reisen)
Die angekündigte Verlängerung der Wirtschaftshilfen reicht laut Aktionsbündnis Tourismusvielfalt nicht aus. Der Verband fordert eine Verlängerung bis Jahresende. Wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen hätten es sonst schwer.
Mittwoch, 09.06.2021, 14:51 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

In der Verlängerung der Überbrückungshilfe nur bis Ende September sieht das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt eine falsche Entscheidung der Politik: „Das ist die absolut falsche Entscheidung und lässt gerade die Touristik in den schwierigsten Monaten im Regen stehen.“ Ursprünglich hatten die Regierungsparteien Pläne, dass die Verlängerung bis zum Jahresende gehen soll.

„Die Touristik ist durch die mehrmonatigen Schließungen ohnehin schon eine hart getroffene Branche“, kritisiert ATV-Sprecher Michael Buller. „Sie nimmt erst sehr langsam wieder an Fahrt auf, doch können die Buchungsverluste von Januar bis März 2021 bei weitem nicht mehr wettgemacht werden. Maximal 40 Prozent des Jahresumsatzes von 2019 kann überhaupt dieses Jahr erreicht werden, was die Unternehmen weiterhin schwer belasten wird. Auch fehlt sicher noch auf längere Sicht der internationale Tourismus in Deutschland.“

Hilfen enden, wenn Probleme losgehen

ATV-Sprecherin Petra Thomas ergänzt: „Die ersten Monate des Jahres stellen in der Tourismusbranche die Hauptbuchungszeit für die Sommermonate dar und fehlen in diesem Jahr komplett. Im Sommer wiederum werden jene Gelder verdient, die die Unternehmen brauchen, um über die verlustreichen und schwächeren Wintermonate zu kommen. Erhalten sie in diesem Jahr nur bis Ende September die dringend benötigten Überbrückungshilfen, werden die Gelder des Bundes vielen touristischen Anbietern nicht mehr weiterhelfen, da sie genau zu dem Zeitpunkt aufhören, an dem die wirtschaftlichen Probleme für sie richtig losgehen. Zudem können Fernreiseanbieter derzeit noch gar nicht neu an den Start gehen und werden vermutlich erst wieder im kommenden Jahr erste Umsätze generieren.“

„Die Politik, die bis hierhin geholfen hat, die Unternehmen zu retten, muss die Überbrückungshilfen dringend bis zum Jahresende weiterlaufen lassen“, fordert Michael Buller im Namen des ATV. „Die stark wirtschaftlich angeschlagenen Touristik-Unternehmen werden es sonst schwer haben, durch den Winter zu kommen.“

(Aktionsbündnis Tourismusvielfalt/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Reinhard Meyer
Deutscher Tourismusverband
Deutscher Tourismusverband

„Dauerhafte Mehrwertsteuersenkung bringt Planungssicherheit“

Die Zusicherungen von Olaf Scholz schlagen hohe Wellen: Für den Tourismus bringen die dauerhafte Mehrwertsteuersenkung sowie die Verlängerung der Überbrückungshilfe Planungssicherheit, ist der DTV sicher.
Traurige und frustrierte Urlauber auf einer Steintreppe sitzend
Verbände der Tourismusbranche
Verbände der Tourismusbranche

„Fordern mutigeren Ansatz des Pandemiemanagements“

Die Tourismuswirtschaft fordert von der Ministerpräsidentenkonferenz, dass ein neuerlicher Lockdown der Tourismusbranche verhindert wird. Zudem sollen sowohl die Überbrückungshilfe als auch die Kurzarbeitsregelungen verlängert werden.
Überbrückungshilfe
Aktionsbündnis Tourismusvielfalt
Aktionsbündnis Tourismusvielfalt

„Staatliche Unterstützung auf den letzten Metern nicht verwehren!“

In einem offenen Brief an Bundesminister Peter Altmaier und Olaf Scholz appelliert das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV), die staatlichen Überbrückungshilfen mindestens bis zum Jahresende zu verlängern.
DEHOGA-Präsident Guido Zöllick
Corona-Krise
Corona-Krise

„Die Hilfen reichen nicht aus“

Die aktuellen Öffnungsperspektiven lassen das Gastgewerbe kaum Aufatmen – zu groß sind die finanziellen Sorgen, zu klein die Planungssicherheit. DEHOGA-Präsident Zöllick fordert daher erneut, die Lücken bei den Corona-Hilfen zu schließen.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt MdB (BÜNDNIS 90/Die Grünen)
Treffen
Treffen

Erfolgreiches Female Leaders Lunch

Rund 50 Teilnehmer kamen zum zweiten Netzwerktreffen für mehr Chancengerechtigkeit für Frauen in der Tourismuswirtschaft in Berlin zusammen. Prominenter Gast war die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Im Mittelpunkt standen Gespräche über Strategien, Ergebnisse und Handlungsansätze aus dem Projekt „Move for Female Transformation“.
Julia Heyer (Kongressagentur Conventus), Dr. Jürgen Böhner (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie) und Staatsministerin Michaela Kaniber
Bayerischer Tourismustag
Bayerischer Tourismustag

Michaela Kaniber: „Wir brauchen eine handlungsfähige Regierung für den Tourismus“

Am 14. November fand in Bamberg der Bayerische Tourismustag statt. Tourismusministerin Michaela Kaniber hob dabei die starke Entwicklung der Branche hervor und forderte gleichzeitig politische Verlässlichkeit für die Zukunft des bayerischen Tourismus.
Zwei Auszubildende im Hotel
Nachwuchsinitiative
Nachwuchsinitiative

Kampagne für Nachwuchs im Tourismus zeigt erste Erfolge

Junges Personal wird überall gesucht – so auch im Tourismus. In Sachsen wirbt seit 2021 eine Kampagne um Nachwuchskräfte. Diese trägt jetzt erste Früchte. 
Málaga
Karriere
Karriere

Chance für Nachwuchskräfte im Tourismus

Junge Talente aufgepasst: Der Deutsche Reiseverband (DRV) lädt Nachwuchskräfte im Tourismus zur Jahrestagung 2025 nach Málaga ein. Bewerbungen sind ab sofort möglich. 
Pärchen betritt Hotelzimmer
Übernachtungszahlen
Übernachtungszahlen

Tourismus in Deutschland bleibt trotz schwächerem September auf Wachstumskurs

Hotels und Pensionen in Deutschland verzeichneten im September einen Rückgang der Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem bleibt das Tourismusgeschäft auf Wachstumskurs.