Kampf gegen Streikverbot für LSG Sky Chefs
Um das Streikrecht bei der Lufthansa-Tochter LSG zu erhalten, legt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) beim Hessischen Landesarbeitsgericht in Frankfurt nun Berufung ein. Das teilte sie nun in einem offiziellen Schreiben mit. Ursprünglich hatte ver.di für den 19. Dezember 2019 die Beschäftigten der Lufthansa-Tochter LSG zu einem 24-Stunden-Streik in den Großküchen München und Frankfurt aufgerufen. Anlass war, sich für einen Tarifvertrag zum Ausgleich von Entgeltabsenkungen beim Verkauf der LSG an Gate Gourmet einzusetzen. Ver.di-Verhandlungsführerin Katharina Wesenick sagte, man befürchte harte Absenkungen durch Gate Gourmet bei den Sozialstandards. Die Lufthansa hatte jedoch kurzfristig eine einstweilige Verfügung vor den Arbeitsgerichten in Frankfurt und München erwirkt. In der Folge wurde der Streik abgesagt. Katharina Wesenick betonte: „Wir verteidigen das Recht auf Streik bei der LSG.“
ver.di wirft der Lufthansa vor, in den seit Monaten währenden Verhandlungen ihrer sozialen Verantwortung nicht ausreichend nachzukommen. „Soziale Verantwortung bedeutet, den Beschäftigten die Existenzängste zu nehmen und Rechtssicherheit herzustellen“, erklärt die Gewerkschafterin. Dazu sei die Lufthansa bis auf einzelne Zusagen bis heute nicht bereit.
Auslöser für die Proteste ist der bereits beschlossene, aber noch nicht vollzogene Verkauf des Europageschäfts der Cateringtochter LSG Sky Chefs an den Schweizer Weltmarktführer Gategroup. Verdi verlangt tarifliche Absicherungen für die betroffenen Mitarbeiter, möglichst in einem trilateralen Tarifvertrag zwischen Verdi, Lufthansa und Gategroup. Unter dem neuen Eigentümer erwartet die Gewerkschaft Sparmaßnahmen und niedrigere Gehälter.
Insgesamt sind bei der LSG weltweit etwa 35 500 Menschen beschäftigt. In den nun verkauften Unternehmensteilen inklusive einiger Spezialaktivitäten arbeiten nach Lufthansa-Angaben etwa 7100 Mitarbeiter. (dpa/ver.di/KP)