Grünes Licht für den Restart – die Branche ist bereit
Grünes Licht in Restaurants, Bars und Clubs in allen Frankfurter Stadtteilen: Die Initiative Gastronomie Frankfurt e.V. (IGF) ruft zur Mitmach-Aktion auf und will vor der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März 2021 ein Zeichen setzen. Sie erwartet grünes Licht von der Politik für eine Öffnungsstrategie. Heute, 1. März, ist offizieller Start der Aktion. Alle Betriebe leuchten am Abend in grüner Farbe. Unterstützt wird die Aktion von der DEHOGA Hessen und dem Leaders Club. Mehr als 100 Mitgliederbetriebe beteiligen sich an der Aktion.
IGF-Vorstand Madjid Djamegari: „Wir haben sichere Orte geschaffen, an denen sich Menschen unter strengen Hygiene-Auflagen begegnen können und wir erwarten jetzt von der Politik eine nachvollziehbare und transparente Öffnungsstrategie, die unserer Branche und unseren vielen tausenden Mitarbeitern wieder Hoffnung gibt.“
Dringende Forderung nach einer Öffnung
Seit Anfang November 2020 befinden sich Restaurants im Lockdown, Clubs bereits seit Mitte März 2020. „In vielen Studien wurde belegt, dass Restaurantbesuche nicht Treiber der Pandemie sind. Dass dieser Branche ein andauerndes Sonderopfer abverlangt wird, ist ein Skandal“, sagt IGF-Vorstand Matthias Martinsohn, „wir müssen Wege finden, mit dem Virus zu leben und das kann nur bedeuten, die vulnerablen Gruppen schnell zu impfen und anschließend mithilfe von Teststrategien ein halbwegs normales Leben zu führen.“ Auch die Kultur- und Veranstaltungsbranche wirbt seit über einem halben Jahr für die Zulassung der Teilnahme an Veranstaltungen, wenn die Personen einen negativen Testbescheid vorweisen können.
„Es geht mittlerweile um das nackte Überleben in der Branche“
„Wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt“, erklärt IGF-Vorstand James Ardinast, „aber wir müssen jetzt die Öffnung diskutieren und einen verbindlichen und nachvollziehbaren Fahrplan verabschieden, um die Betriebe vor dem Exodus zu bewahren.“ Weitere Monate ohne Einnahmen würden viele von ihnen nicht überleben; die Angst vor der Pleitewelle sei groß. Ein erster Schritt könne die Öffnung der Außenterrassen sein, es brauche aber auch einen verbindlichen Fahrplan, wie und wann es auch für Innenräume in Restaurants, Bars und Clubs weitergehe. „Der Unmut bei den Kolleginnen und Kollegen ist verständlicherweise groß“, sagt Madjid Djamegari. „Es geht mittlerweile um das nackte Überleben in der Branche, die bisher so viel geleistet hat und sich mit großem Aufwand an die Auflagen gehalten hat.“
Weiterhin nur schleppende Auszahlung der November- und Dezemberhilfen
Nicht zuletzt die schleppende Auszahlung der Corona-Hilfen habe den Glauben an eine Würdigung des Sonderopfers schwinden lassen, heißt es von der IGF. „Nach wie vor warten Teile der Betriebe auf die Novemberhilfe. Bei der Dezemberhilfe hat sogar die Mehrzahl der Betriebe Anfang März noch nicht die volle Auszahlung erhalten“, berichtet Djamegari. IGF-Vorstandsmitglied Goran Petreski fügt hinzu: „Wir wollen nicht mehr mithilfe von finanziellen Hilfen über die Runden kommen. Wir wollen arbeiten und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder eine Perspektive geben.“ Petreski nennt einen weiteren Aspekt, der sich mangels Alternativen und Perspektiven in der Gastronomie beobachten lässt: „Immer mehr Menschen kehren der Branche den Rücken und schulen um. Diesen Prozess wieder umzukehren, wird Jahre dauern“, ist er sich sicher.
„Wir müssen jetzt in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen verbindliche Öffnungsstrategien und Modelle entwickeln und diese transparent kommunizieren“, appelliert Madjid Djamegaris an die Teilnehmer der Bund-Länder-Schalte. „Schließlich werden wir noch die kommenden Jahre oder Jahrzehnte mit diesem Virus leben müssen.“
(IGF/KP)