Dehoga Niedersachsen

Geschäfts- und Veranstaltungsreisen in den Fokus rücken

Mann im Anzug zieht Rollkoffer den Gateway entlang
In Hannover machen Geschäfts- und Veranstaltungsreisen vier Fünftel der Übernachtungen aus. (Foto: © Prostock-studio/stock.adobe.com)
Vielerorts reichen touristische Übernachtungen nicht aus, um Hotels wirtschaftlich zu Betreiben. Darauf macht der Dehoga Niedersachsen aufmerksam und fordert die Revitalisierung von Geschäfts- und Veranstaltungsreisen.
Donnerstag, 27.05.2021, 08:27 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Aktuelle Zahlen des Meeting- und Eventbarometer zeigen, dass selbst wenn im Juni wieder vereinzelte Veranstaltungen stattfinden und diese sich langsam steigern würden, am Ende des Jahres voraussichtlich nur 20 Prozent des Normalvolumens in der Hotellerie erreicht werden könnten. „Das belegt noch einmal, dass nach dem Auslaufen der staatlichen Hilfen und des Kurzarbeitergeldes das große Sterben der Betriebe beginnt, da muss sich keiner etwas vormachen“, sagt Kirsten Jordan, Geschäftsführerin des DEHOGA Region Hannover e.V.

Werbekampagnen nicht ausreichend

Der DEHOGA unterstreicht, dass er mit ganzer Kraft die Ideen und das Vorgehen der Verantwortlichen hinsichtlich der Werbekampagne zur Ankurbelung der touristischen Übernachtungen in der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover sowie alle Tätigkeiten des neu installierten Kongressbüros unterstützen wird. „Aber wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen: Das wird nicht reichen, wenn die zirka 30.000 Arbeitsplätze und die rund 500 Betriebe weiterbestehen sollen.“

Was daran liegt, dass selbst wenn die touristischen Übernachtungen ansteigen sollten, diese alleine die Region Hannover niemals über Wasser halten könnten. „Zumal es auch hier nicht einmal eine gemeinschaftliche Struktur gibt, wie beispielsweise der Tourismus außerhalb der Landeshauptstadt angekurbelt werden könnte“, sagt Cord Kelle, Direktor vom Congress-Hotel Stadtpark und Sprecher des Verbandes. Jede Umlandgemeinde muss für sich Akquise betreiben, eine gemeinsame Herangehensweise der Region an das Thema Gewinnung von Touristen gibt es nicht.

Geschäfts- und Veranstaltungsreisen machen vier Fünftel der Übernachtungen aus

Zudem müsse die Revitalisierung von Geschäfts- und Veranstaltungsreisen, die vor Corona nun einmal vier Fünftel der Übernachtungen ausmachten, weiter noch stärker in den Focus genommen werden, um dem entgegenzuwirken, was man aus der Branche vernimmt: Teile dieser Übernachtungszahlen werden durch den Wegfall von Geschäftsreisen und deren Ersatz durch digitale Veranstaltungen dauerhaft einen stark spürbaren Rückgang erleiden.

Investition des Kongressbüros ist Tropfen auf dem heißen Stein

Zwar werden nun 400.000 Euro jährlich für das neu geschaffene Kongressbüro von Region und Landeshauptstadt in die Hand genommen – aber es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zum Vergleich um das Buhlen der Destinationen für Veranstaltungen: Die Senatsverwaltung Berlin hat zehn Millionen Euro Unterstützung dafür genehmigt. Und geht neue Wege. So erhalten beispielsweise Veranstalter einen Zuschuss von 25 Euro pro Präsenz-Teilnehmer, wenn sie Fachveranstaltungen ab 50 Teilnehmenden in der Hauptstadt durchführen. „Das Thema kann nicht so nebenbei erledigt werden, sondern gehört aus unserer Sicht nach ganz oben auf die Agenda von Region und Landeshauptstadt.“, fordert Jörg Lange, 1. Vorsitzender des DEHOGA. „Zukunftsgerichtete Gespräche rund um Vertriebs- und Finanzierungskonzepte denken wir gerne mit.“, so Lange.

(DEHOGA Niedersachen/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Aushang mit Regel an Café Tür
Corona-Pandemie
Corona-Pandemie

2G-plus: Umsatzdämpfer oder Chance?

Dem Gastgewerbe in Niedersachsen setzt die 2G-plus-Regel zu. Gerade die Gastronomie hat dadurch mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Für die Hotellerie sei es jedoch eine Chance, meint Björn Bohlen, Geschäftsführer des Stimbekhofes.
2G-Regel oder 3G-Regel
Schutzmaßnahmen
Schutzmaßnahmen

2G-Regel spaltet das Gastgewerbe

Die Diskussion um die 2G-Regel nimmt kein Ende: Einerseits ermöglicht sie eine vollständige Auslastung, andererseits werden ganze Gruppen von der Teilnahme am öffentlichen Leben ausgeschlossen.
Junge Servicekräfte werden von der Vorgesetzten eingearbeitet
Nachwuchs
Nachwuchs

Dehoga Niedersachsen wirbt für Ausbildung im Gastgewerbe

Zahlreiche Ausbildungsstellen im niedersächsischen Gastgewerbe sind bisher unbesetzt. Nun wirbt der Landesverband des Dehoga mit den Worten „Sichert euch jetzt einen Top-Ausbildungsplatz in einer der schönsten Branchen der Welt!“ für die Branche.
Würdigen das Engagement im Gastgewerbe (v.l.): Dehoga Bayern-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert, Geschäftsführerin der BayTM Barbara Radomski, Tourismusministerin Michaela Kaniber und ADAC-Tourismuspräsident Karlheinz Jungbeck
Ehrung
Ehrung

Sterne-Segen in München

Der Dehoga-Bayern hat kürzlich die begehrten Klassifizierungen an 50 Hotels des Freistaates vergeben. Dreimal wurde dabei die höchste Bewertung von fünf Sternen verteilt. Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert zeigte sich begeistert von der Hotellandschaft des blau-weißen Bundeslandes. 
Gastronomin im Restaurant
Optimismus
Optimismus

Mäßige Ferienbilanz in Sachsen-Anhalt: Hotels und Restaurants hoffen auf Besserung

Die Sommerferien in Sachsen-Anhalt haben vergleichsweise früh angefangen. Auch wegen des unbeständigen Wetters lief das Geschäft in Hotels und Gastronomien nicht so gut. Doch es gibt noch Hoffnung. 
Christian Kienberger, Fachbereichsbeirat, Muk Röhrl, neuer stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichs Gastronomie, Michaela Schmitz-Guggenbichler, neue Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie, Angela Inselkammer, Dehoga Bayern-Präsidentin, sowie die Fachbereichsbeiräte Sandra Braun und Josef Stark
Personalie
Personalie

Fachbereich Gastronomie beim Dehoga Bayern mit neuer Vorsitzender

Zwei Jahrzehnte hatte Monika Poschenrieder den Posten inne. Nachdem sie sich nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen hat, ist nun Michaela Schmitz-Guggenbichler zu ihrer Nachfolgerin ernannt worden. 
Die Donau führt Hochwasser. In Bayern herrscht nach heftigen Regenfällen vielerorts weiter Land unter.
Flutopfer
Flutopfer

Flutschäden: Bayerisches Kabinett verspricht schnelle Hilfen

Der Dehoga Bayern meldet, dass das bayerische Kabinett in seiner gestrigen Sitzung ein Soforthilfe-Paket für die Opfer des Hochwassers beschlossen hat. Auch für Unternehmen soll es schnell und unbürokratisch Gelder geben.
Geselliges Paar bei einem Wein im Restaurant mit Hund
Inklusion
Inklusion

Hunde verboten! Aber was ist mit Assistenzhunden?

In der Hotellerie und Gastronomie sind die bellenden Vierbeiner, außer im Biergarten, nicht immer willkommene Gäste. Wie aber sollen Betreiber mit den Tieren umgehen, wenn sie vom Menschen benötigt werden, um ein Handicap auszugleichen? 
Stintmarkt in Lüneburg bei Abendlicht mit Boot
Umfrage
Umfrage

Tourismuswirtschaft leidet unter hohen Kosten

Die Hospitality-Branche in Niedersachsen steht derzeit unter Druck. Das hat eine Umfrage der dortigen IHK ergeben. Hohe Ausgaben und ein Übermaß an Bürokratie schwächen die Betriebe. Es werden Maßnahmen seitens der Unternehmen gefordert.