Geringes Infektionsgeschehen in Restaurants?
Gerade wurden Zahlen der Luca App öffentlich, die laut den Entwicklern zu einer besseren Risikobewertung beim Umgang mit der Pandemie führen sollen. „Nach fast zwei Jahren Pandemie haben wir eine robuste Datenbasis, um eine noch besser Entscheidungsgrundlage für Betreiber, Politik und Bürger zu bieten. Von den aktuell 38 Millionen Nutzern der Luca App können wir – selbstverständlich aggregiert und anonymisiert – eine Menge über das Infektionsgeschehen lernen“, erklärt Luca-CEO, Patrick Hennig. Demnach gab es verhältnismäßig wenige Warnmeldungen in Restaurants, Cafés, Kinos, Einzelhandel sowie Theater, Kultur und Museen. In Clubs und Bars sieht es anders aus: Hier kam es zu 72 Prozent aller Warnmeldungen im Oktober. Vergleichsweise starke Häufung von Warnmeldungen in Clubs und Bars (72 Prozent aller Warnmeldungen im Oktober).
Dehoga: „Daten spiegeln kein realistisches Bild wider“
Doch an der Aussagekraft der Auswertung gibt es Zweifel: „Diese Daten spiegeln kein realistisches Bild wider“, kritisiert der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands Dr. Thomas Geppert. „Da die Kontaktdatenerfassung im Gastgewerbe fast ausschließlich für Clubs und Diskotheken verpflichtend ist, werden hier logischerweise auch die meisten Warnmeldungen festgestellt. Würde die Kontaktdatenerfassung auch in anderen Bereichen konsequent Anwendung finden, würden auch von dort vermehrt Warnmeldungen eingehen. Die Auswertung der Luca-App stellt die Situation damit verzerrt dar. Clubs und Diskotheken sind sichere Orte, die – auch durch die Kontaktdatenerfassung – geschützte Räume darstellen,“ so Geppert weiter. „Das Gastgewerbe ist entscheidender Teil der Lösung im Kampf gegen das Virus. Ohne geschützte Orte, wie das Gastgewerbe sie bietet, würden die Menschen unkontrolliert im privaten Raum zusammenkommen und feiern.“
(Dehoga/Luca/NZ)