Hilferuf

„Gebt uns eine Chance!“

Mario Kotaska, Johannes King und Nelson Müller
Mit den Gesichtern von (v.l.n.r.) Mario Kotaska, Johannes King und Nelson Müller fordern Hotellerie und Gastronomie in einer Zeitungsanzeige einen Ausgleich für das „Sonderopfer“, das sie bringen. (Foto: © Ricarda Spiegel; Yol Sol;MKN-Fotos _2020ninastillerphotography)
Hotel- und Gastronomiebetriebe, der Dehoga und die IHA machen sich erneut für die Branche stark. Mit einer Zeitungsanzeige wenden sie sich an die Regierung und weisen erneut auf das gebrachte „Sonderopfer“ hin.
Mittwoch, 21.04.2021, 12:56 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

In der vergangenen Woche hatte Dorint bereits eine Pressekonferenz einberufen und mit weiteren mittelständischen Hotelunternehmen Forderungen an die Politik gestellt. Mit einer ganzseitigen Anzeige in der Welt und der FAZ legen Hotellerie und Gastronomie nun nach.

An der Aktion beteiligt sind beispielsweise Victor’s Residenz Hotels, die Gorgeous Smiling Hotels, Lindner Hotels und Block House sowie der Dehoga und die IHA. Zusammen fordern sie von der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten das die finanziellen Hilfen der Gleichbehandlungsgrundsatz unterliegen, denn je größer ein Unternehmen, desto größer seien auch die Verluste.

Der gesamte Anzeigentext

„Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

sehr geehrte Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten,

sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Deutschen Bundestages,

ein exportorientiertes Land wie Deutschland ist darauf angewiesen immer wieder neue Kunden zu gewinnen und nachhaltige Beziehungen zu ihnen aufzubauen. Dazu braucht die Wirtschaft uns, das Gastgewerbe. Die Börsenentwicklung zeigt, dass die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erhoffte Erholung der Wirtschaft deutschland- wie weltweit Fahrt aufgenommen hat.

Die Pandemie ist allerdings noch voll im Gange und trifft weiterhin die Branchen am härtesten, die zur Infektionsentwicklung nahezu überhaupt nicht beitragen, insbesondere die Hotellerie & Gastronomie. Wir, die Gastgeber, sind Deutschlands Visitenkarte und prägen nach wie vor die Innenstädte – wie der Einzelhandel – maßgeblich mit. Doch unsere Branche leidet Not. Sie droht an dem seit dem 2. November 2020 verhängten und weiteren Lockdown zu zerbrechen.

Selbstverständlich erkennen wir an, dass die Bundesregierung vielen Unternehmen mit wirksamen Unterstützungen geholfen hat. Allerdings müssen die finanziellen Hilfen dem Gleichbehandlungsgrundsatz unterliegen. Je größer das Unternehmen, desto größer die Verluste, aber umso kleiner die aktuellen Förderungen. Deshalb stehen sehr viele Familien- und Traditionsunternehmen dennoch vor unerhörten und unwiederbringlichen Verlusten, die als Sonderopfer angesehen und ausgeglichen werden müssen! Die im Grundgesetz verankerten Rechte, wie Gleichheit und das Recht zur Berufsausübung, sind auch in außergewöhnlichen Situationen zu schützen.

Wir, die dem Standort Deutschland stets treu verbunden sind und ein Sonderopfer für die Allgemeinheit leisten, brauchen die gebotenen Entschädigungen und – sofern diese noch nicht ausgezahlt sind – einen Insolvenzschutz. Deshalb bitten wir Sie, über die notwendigen Maßnahmen zum Schutze der Gesundheit, unsere systemrelevante Branche nicht zu vergessen!

Wir wollen überleben!

Ihre Hoteliers

Ihre Gastronomen“

(IHA/NZ)

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