„Es geht um die Zukunft einer ganzen Branche!“
Mit dem politischen Entschluss zum zweiten landesweiten Lockdown, dem vor allem die Gastronomie zum Opfer fällt, haben Bundefinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier eine außerordentliche Wirtschaftshilfe in Höhe von 10 Milliarden Euro für den Monat November angekündigt. Sie soll die immensen wirtschaftlichen Schäden abmildern. Mit der Novemberhilfe werden Zuschüsse pro Woche der Schließungen in Höhe von 75 Prozent des durchschnittlichen wöchentlichen Umsatzes im November 2019 gewährt. Nun äußert sich dazu Alexander Huber, Präsident des Branchennetzwerkes Jeunes Restaurateurs (JRE), und bezieht Stellung.
Wie viele Kollegen, sei man auch bei den JRE „enttäuscht und frustriert“ über die Entscheidung der erneuten Schließung gewesen. Noch immer stünden viele Betriebe „vor nahezu unlösbaren wirtschaftlichen Problemen“, sagte Huber. Das Problem: Viele Betriebe hätten, trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten, verursacht durch den ersten Lockdown, teils erheblich in zusätzliche Hygienemaßnahmen und -konzepte investiert. Gleichzeitig wurden die Zahl der Sitzplätze reduziert, was zusätzliche Umsatzeinbußen zur Folge hatte. „Dies alles hat Geld gekostet. Der neuerliche Lockdown drohte daher, viele Existenzen zu zerstören“, machte Huber deutlich.
Eine große Frage ist noch immer offen
Daher begrüße er die Entscheidung von Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsminister zur außerordentlichen Wirtschaftshilfe ausdrücklich. „Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass Einnahmen, die durch Lieferdienste und Take-away-Angebote erzielt werden, nicht mit den Kompensationszahlungen verrechnet werden. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und uns selbst gibt es so wieder eine sinnvolle Beschäftigung während des Lockdowns.“ Die Politiker hätten bewiesen, dass sie die Nöte der Gastronomie verstanden haben, sagte Huber und fügt an: „Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Durch gezieltes Handeln haben wir eine Perspektive, die wir mit guten Ideen und neuen Konzepten nutzen werden!“
Offen bleibt jedoch die Frage, wie die es in der Zeit nach dem November aussieht – sofern der Lockdown mit Ende des Monats nicht beendet ist. „Für diesen Fall benötigen wir dringend die Fortsetzung der derzeitigen Förderungsmaßnahme“, betonte Huber. „Entgegen ersten Stimmen, die uns Gastronomen schon als große Profiteure der Hilfen ausmachen, muss eines ganz klar sein: Es geht für viele Betriebe ums nackte Überleben! Es geht um die Zukunft einer ganzen Branche! Wenn wir auch in Zukunft noch eine lebenswerte Gesellschaft haben möchten, muss der Gastronomie auch weiterhin geholfen werden.“
(JRE/KP)