Corona-Krise

„Drive-Ins nur ein Tropfen auf den heißen Stein“

Andrea Belegante
BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante. (Foto: ©Bundesverband der Systemgastronomie)
Die Systemgastronomie leidet unter der vollständigen Schließung aufgrund der Corona-Pandemie. Wirklich helfen kann nur in Rettungsfonds, sagt die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie.
Freitag, 24.04.2020, 09:35 Uhr, Autor: Kristina Presser

Auch die Systemgastronomie ist durch die Corona-Krise schwer angeschlagen. Wie der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) jetzt mitteilte, seien die Umsätze bei den Mitgliedsunternehmen zwischen 50 und 100 Prozent zurückgegangen – und das trotz der Take-away-Möglichkeiten. Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante: „Teilweise sind Restaurants komplett geschlossen. Drive-Ins oder To-Go-Angebote helfen natürlich – aber sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das trägt uns nicht durch die Krise.“

Daher begrüßte sie die geplanten staatlichen Hilfen: „Es ist ein gutes Zeichen, dass die temporäre Reduktion der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent, wie wir sie gefordert haben, nun kommt – auch wenn die Reduktion nur auf die Speisen angewendet wird und Getränke außen vor lässt.“ Doch die Maßnahme müsse mit einem „konkreten Plan zum Wiedereinstieg“ verknüpft werden. „Nur wenn unsere Mitglieder Umsätze machen können, hilft ihnen die Senkung der Mehrwertsteuer. Dann können wir durch die Krise kommen, Arbeitsplätze erhalten und die Hilfskredite auch wieder zurückzahlen.“ Die Unternehmen leiden unter der Krise, betont Belegante. „Und auch wenn man die großen Marken kennt, stehen hinter den Restaurants vieler Ketten nahezu ausschließlich mittelständische, selbstständige Unternehmer.“

Einige Tausend der rund 120.000 Beschäftigten der Branche, die laut Belegante erstmals überhaupt von Kurzarbeit betroffen ist, sind derzeit auch andernorts tätig. Vor allem in Branchen mit derzeit besonders hohem Bedarf wie dem Lebensmitteleinzelhandel.

Aktuell hofft die Branche auch auf die Lockerungen im Handel. Wenn wieder mehr Menschen zum Einkaufen in die Städte kämen, steigere das auch den Absatz im Mitnahmegeschäft der Restaurants, sagt Belegante.
„Aber auch das wird nicht reichen. Die Branche braucht einen Rettungsfonds.“
(dpa/KP)

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