Statement

„Die Rücklagen, die Kraft sowie das Verständnis sind aufgezehrt“

BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante
BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante äußert sich kritisch zu den aktuellen Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz. (Foto: © BdS)
Nach den Beschlüssen der Bund-Länder-Runde kritisiert Andrea Belegante, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie, die Politik. Auch nach einem Jahr passe diese ihre Instrumente gegen die Pandemie nicht an – zum Leidwesen der Gastronomie.
Dienstag, 23.03.2021, 12:42 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Bund und Länder haben den Lockdown erneut um vier Wochen verlängert. Nach sieben Monaten mit Beschränkungen und Schließungen zeigt sich Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS), Andrea Belegante, von der Einfallslosigkeit der Politiker enttäuscht:

„Vor einem Jahr wurde das Land in den ersten Lockdown geschickt, und seit einem Jahr haben sich die Instrumente der Bundesregierung nicht angepasst, geschweige denn verbessert. Es wird weiter nur mit einem krampfhaft sturen Festhalten am Inzidenzwert reagiert. Hier muss endlich ein Strategiewechsel erfolgen. Ergänzende Kennzahlen, wie beispielsweise die Impfrate und Testmöglichkeiten sowie technische Lösungen wie Apps müssen ebenfalls einbezogen werden.

Erneut wird unsere Branche für weitere fast vier Wochen geschlossen. Die Rücklagen, die Kraft der mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie das Verständnis sind aufgezehrt. Es geht nicht mehr und kann so auch nicht weiter gehen. Hier stehen unternehmerische Existenzen vor dem Aus und hunderttausende Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Die von der Bundesregierung zu verantwortenden Fehler – schleppende Impfungen, lückenhafte Testkonzepte – werden auf die Unternehmen und insbesondere die (System-)Gastronomie sowie den Handel abgewälzt. Wir dagegen haben gezeigt, dass durch strenge Hygienekonzepte und pragmatische Lösungen, geordnete Zusammenkünfte in einer kontrollierbaren Umgebung stattfinden können. Es müssen endlich Öffnungsschritte und -perspektiven zugelassen werden. Städte wie Tübingen oder Rostock zeigen, dass es geht.

Es sind nun sieben Monate am Stück, in denen meine Mitgliedsunternehmen weitgehenden Beschränkungen unterliegen. Es ist erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit dieser wichtige Wirtschaftszweig geschlossen gehalten wird. Deshalb ist es allerspätestens jetzt an der Zeit, die Hilfspakete für die Gastronomie deutlich aufzustocken, um die Existenzen der betroffenen Unternehmen und Arbeitsplätze endlich zu sichern.“

(BdS/NZ)

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