„Der Sommer wurde wieder verschlafen“
Österreich hat die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie am 15. November verschärft. Doch die Vorgehensweise macht die Tourismusunternehmen fassungslos: „Statt aus dem vergangenen Herbst zu lernen, wurde der Sommer wieder verschlafen. Die Rechnung dafür zahlen aufs Neue die Tourismusregionen mit Stornos, Stornos, Stornos“, kritisiert der Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung, Dr. Markus Gratzer. Jede Maßnahme komme zu spät, keiner wisse, was am nächsten Tag geschieht: „So kann es nicht weitergehen!“ Die Stimmung in der Branche ist am Kippen: „Wir haben Alarmstufe rot!“
Katastrophales Krisenmanagement
Was hat der Tourismus nicht alles von der Regierung gehört: Es werde, ja müsse eine Wintersaison geben, sie sei dafür gerüstet – und so weiter: „Ja, wir sind tipptopp gerüstet, unsere Lager sind voll, unsere Teams und unsere Gäste sind geimpft. Aber das hilft nicht, wenn es rundherum an allem mangelt: an effektiven Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, an PCR-Tests, an der Impfbereitschaft und letzten Endes an einem Auffangnetz für jene Unternehmen, die der Regierung vertraut und in die Saison investiert haben“, so Gratzer. „Es hilft niemandem, wenn Hotels offen- und Gäste ausbleiben. Aber vor genau der Situation stehen wir heute. Die Stornos rasseln nur so herein. Denn so sicher die Hotels auch sind: Den Gästen fehlt das Vertrauen in die das Krisenmanagement der Bundesregierung. Das sei angesichts der Infektionszahlen und des Zick-Zack-Kurses kein Wunder“, fordert der Branchenkenner die rasche Wiedereinführung der Hilfsmaßnahmen vom Vorjahr.
(ÖHV/NZ)