Wirtschaftslage

Dehoga-Umfrage: Umsatzzahlen im Januar

Frustrierter Gastronom am Tisch
In der schleswig-holsteinischen Gastronomie sank neben den Umsätzen im Jahr 2021 auch die Zahl der Beschäftigten. (Foto: © Halfpoint/stock.adobe.com)
Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes unterstreichen die prekäre Lage der Branche. In der ersten Januarhälfte vermelden die Betriebe Umsatzverluste von 55,1 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019.
Freitag, 21.01.2022, 08:00 Uhr, Autor: Martina Kalus

Mit den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage des Dehoga Bundesverbands wird die weiterhin katastrophale Lage der Branche unterstrichen. So vermelden die Betriebe in der ersten Januarhälfte wachsende Umsatzverluste von 55,1 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Besonders hart betroffen sind Clubs und Diskotheken (-93,2%), Eventcatering (-77,0%) Betriebsrestaurants (-61,9%) und vor allem auch Stadt- und Tagungshotels (-58,6%). 56,7 Prozent der Unternehmer sehen gar ihre Existenz bedroht.

Irreparable Schäden

Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (53,7%) haben für Januar Kurzarbeit angezeigt. Das sind doppelt so viele wie noch im November 2021. Dieser sprunghafte Anstieg verdeutlicht den Negativtrend. „Es ist von elementarer Bedeutung, dass jetzt alle coronabedingten Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld verlängert und die Überbrückungshilfen verbessert werden. Sämtliche hart getroffenen Unternehmen müssen in dieser Phase der Pandemie existenzsichernde Unterstützung erfahren, unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl“, mahnt Zöllick. Der Dehoga-Präsident befürchtet, dass „andernfalls der mittel- und langfristige Schaden für Unternehmen und den gastgewerblichen Arbeitsmarkt irreparabel sein wird“.

2G-Plus verantwortlich?

Verantwortlich für die erheblichen Umsatzverluste in der Gastronomie und Hotellerie sind die seit Wochen geltenden 2G-Plus-Zugangsregelungen sowie Absagen von Veranstaltungen und Messen. Fast 87 Prozent der Betriebe bestätigten einen massiven Rückgang an Gästen, Umsatzausfälle belasten 83,4 Prozent der Unternehmen. „Es ist dramatisch, wie viele Unternehmer auch im neuen Jahr um ihre Existenz fürchten. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, Frust und Resignation machen sich breit“, sagt Zöllick.

Besondere Verärgerung herrscht über das Regel-Chaos bei 2G-Plus. „Unterschiedliche Ausnahmen von der Testpflicht sowie technische Unzulänglichkeiten bei den verschiedenen App-Lösungen erschweren die Zugangskontrollen und sorgen für große Verwirrung bei Gästen und Betrieben“, so Zöllick. So berichten immerhin 46,4 Prozent der Betreiber von Konflikten mit Gästen. Der DEHOGA-Präsident fordert: „Die Branche darf jetzt nicht im Stich gelassen werden. Es kann nicht im Interesse von Politik und Gesellschaft sein, dass sich das bis Februar 2020 boomende Gastgewerbe durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht mehr erholen kann.“

(Dehoga/MK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.
Bezahlen im Restaurant
Umsatzzahlen
Umsatzzahlen

Gastgewerbe verzeichnet geringeren Umsatz im August

Bei vielen Hotels und Gastwirtschaften laufen die Geschäfte nach wie vor nicht so gut wie vor der Corona-Pandemie. Selbst in Ferienzeiten kommt die Branche insgesamt nicht auf eine positive Bilanz.
Bezahlung im Restaurant
Umsatzzuwächse
Umsatzzuwächse

Guter August für das bayerische Gastgewerbe

Der Ferienmonat August bescherte den bayerischen Wirten und Hoteliers erfreuliche Umsatzzuwächse. Für das laufende Jahr sieht das Bild jedoch nicht ganz so positiv aus.
Gereon Haumann
Appell
Appell

Gereon Haumann fordert mehr Unterstützung für das Gastgewerbe

Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen. Steigenden Kosten und Bürokratie belasten die Betriebe zusätzlich. Gereon Haumann, Präsident des Dehoga Rheinland-Pfalz, fordert deshalb konkrete Maßnahmen zur Entlastung und Unterstützung der Gastronomie und Hotellerie.
Frau schaut auf Abrechnung im Restaurant
Umfrage
Umfrage

Herausforderungen im Gastgewerbe halten an

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland beklagen Umsatzeinbußen und Gewinnrückgänge. Auch von der Fußball-EM konnten nur wenige Betriebe profitieren. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband) hervor.
Eine Hand steckt einen Wahlzettel in einen Karton, im Hintergrund die Fahne der EU
Gastronomie
Gastronomie

Dehoga veröffentlicht Positionen der Parteien zur Europawahl

Der Verband für die Gastronomie ruft die Branche zum Wahlgang auf. Im Vorgang hatte er gemeinsam mit dem IHA die Parteien zu ihrem Programm, insbesondere bezüglich des Gastgewerbes, befragt. Nun wurden die Antworten bekannt gegeben. 
Geselliges Paar bei einem Wein im Restaurant mit Hund
Inklusion
Inklusion

Hunde verboten! Aber was ist mit Assistenzhunden?

In der Hotellerie und Gastronomie sind die bellenden Vierbeiner, außer im Biergarten, nicht immer willkommene Gäste. Wie aber sollen Betreiber mit den Tieren umgehen, wenn sie vom Menschen benötigt werden, um ein Handicap auszugleichen? 
Der Präsident des DEHOGA Bundesverbandes Guido Zöllick (3.v.l.) zusammen mit seinen Präsidiumskollegen Gerald Kink, Angela Inselkammer, Dr. Monika Gommolla, Detlef Pauls (1. Reihe v.l.), Fritz Engelhardt, Detlef Schröder, Dieter Wäschle (2. Reihe v.l.), Otto Lindner, Stephan von Bülow, Knut Walsleben (3. Reihe v.l.) sowie Marco Nussbaum und Haakon Herbst (4. Reihe v.l.). (Foto: © Dehoga)
Position
Position

Nur eine starke EU kann die Zukunft des Gastgewerbes sichern!

Der Hotelverband und der Dehoga rufen ihre Mitglieder explizit zur Teilnahme an der Europawahl auf. Laut den Verbänden verspricht nur eine leistungsfähige EU auch ein starkes Gastgewerbe. Für einen fairen Wettbewerb, weniger Bürokratie und mehr Flexibilität für die Wirtschaft braucht es vor allem politisches Engagement. 
DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer, Restaurantfachmann Vidun Rossouw, Hotelkauffrau Veronika Mayer und Hotelfachfrau Luisa Dörr (Hotel Bayerischer Hof), Fachfrau für Systemgastronomie Le Ha Vy Nguyen (Reiners Gastronomie), Koch John Delbrouck (The Charles Hotel) und Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus Anna Stolz
Junge Talente
Junge Talente

Bayerische Jugendmeister 2024 gekürt

Teilnehmer aus fünf verschiedenen gastgewerblichen Ausbildungsberufen trafen sich kürzlich zum Wettstreit. Am Ende durften sich die Sieger über eine Ehrung durch Bayerns Staatsministerin Anna Stolz, Dehoga Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer sowie Schulleiter Gernot Raab freuen.