Dehoga fordert nach Outdoor-Partys offene Discos
Auch an diesem Wochenende haben nicht nur illegale Partys, sondern regelrechte Ausschreitungen der Polizei in Bayern wieder zu schaffen gemacht. In Augsburg wurden Polizisten und Feiernde verletzt, als die Beamten nach dem EM-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft über Portugal eine Siegesfeier mit rund 1.400 Menschen in der Innenstadt räumte. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Auch in München musste in der Nacht zum Samstag eine Ansammlung von Hunderten feiernden Menschen aufgelöst werden. 700 bis 1.000 Feiernde seien im Stadtteil Maxvorstadt unterwegs gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Große Menschenmenge in der Oberpfalz
Noch größer war die Menschenmenge an einem Baggersee in der Oberpfalz. In Sengenthal (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) feierten nach Polizeiangaben rund 2.000 Menschen das Abitur. Die Polizei sprach von „unerwartet vielen Personen“, die sich an dem See zusammengefunden hätten, größere Zwischenfälle habe es aber nicht gegeben. Die Einsatzkräfte hätten auf Kommunikation gesetzt, um an die Corona-Regeln zu erinnern. Ob und in welchem Umfang jedoch im Einzelnen gegen die Regeln verstoßen worden sei, konnten die Beamten in Anbetracht der großen Menge nicht genau überblicken, wie es hieß. Gegen Mitternacht löste sich die Gruppe den Angaben zufolge nach und nach von selber auf.
Geöffnete Clubs würden für Entspannung sorgen
Angesichts dessen forderte der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) erneut die Öffnung von Clubs und Diskotheken. „Die Erfahrungen zeigen doch: Die Menschen treffen sich zum Feiern“, sagte der Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. „Die Frage ist doch nur, will ich das irgendwo in einem ungeschützten Raum ohne jegliche Auflage und Nachverfolgbarkeit oder biete ich sichere Bereiche.“ Aus seiner Sicht würde die Öffnung von Clubs „sofort Entspannung schaffen und für mehr Sicherheit sorgen und zudem die Akzeptanz anderer Maßnahmen erhöhen“.
Würzburg plant Outdoor-Tanzfläche
Um das Partyvolk in kommenden Sommernächten in geregelte Bahnen zu lenken, hat die Stadt Würzburg sich etwas anderes ausgedacht: Weil immer mehr Menschen bei sommerlichen Temperaturen und geschlossenen Clubs draußen feiern, ist dort eine Outdoor-Tanzfläche geplant. „Wir müssen den Menschen mal wieder eine Tanzfläche bieten“, sagte der Leiter des Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste, Uwe Zimmermann, der „Main Post“. Ein entsprechendes Konzept, das dem Gesundheitsamt und dem Ministerium zur Genehmigung vorgelegt werden solle, sehe einen Biergarten vor – ergänzt „durch eine Tanzfläche im Freien“.
(dpa/MK)