Positive Aussichten

DEHOGA-Branchenbericht: Gutes Sommergeschäft erwartet

Köche in Küche
Mitarbeiter in der Gastronomie leiden ganz besonders unter den extremen Temperaturen während einer Hitzeperiode. (Foto: © Goinyk / fotolia)
Der „Branchenbericht Frühjahr 2017“ des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband) ist da. Dieser zeichnet ein teilweise positives Bild über die aktuelle Lage sowie über die Aussichten der Gastronomie und Hotellerie. 
Dienstag, 30.05.2017, 10:55 Uhr, Autor: Markus Jergler

Laut dem Branchenbericht erwarten fast zwei Drittel der Hoteliers und gut die Hälfte der Gastronomen erfolgreiche Geschäfte für die kommende warme Jahreszeit. Auf der anderen Seite verzeichnen mehr als ein Drittel der Hoteliers und knapp die Hälfte der Gastronomen sinkende Erträge. „Die schwächelnde Gewinnseite untermauert politischen Handlungsbedarf“, so DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Gleiche Steuern für Essen und eine Reform des lebensfremden Arbeitszeitgesetzes stehen dabei ganz oben auf unserer Agenda. Wir erwarten eine Politik, die richtige Weichen für fairen Wettbewerb, Bürokratieabbau und Flexibilität stellt.“

Wie lief das zurückliegende Wintergeschäft?
47,4 Prozent der befragten Hoteliers (Vorjahr 43,3 Prozent) sprechen von einer guten, 38,9 (Vorjahr 38,8 Prozent) von einer befriedigenden Geschäftslage im abgelaufenen Winterhalbjahr. Für 13,7 Prozent (17,9 Prozent) lief das Winterhalbjahr schlecht. 42,6 Prozent (Vorjahr 39,0 Prozent) konnten ihren Umsatz erhöhen, 29,7 Prozent (Vorjahr 30,5 Prozent) stabil halten. 27,7 Prozent (Vorjahr 30,5 Prozent) mussten Umsatzrückgänge hinnehmen. Steigende Betriebskosten führten bei 36,6 Prozent der Hoteliers (Vorjahr 39,0 Prozent) zu sinkenden Erträgen.

Unter den Gastronomen bewerten 42,1 Prozent der befragten Betriebe (Vorjahr 38,0 Prozent) ihre Geschäftslage als gut, 42,8 Prozent (Vorjahr 44,5 Prozent) als befriedigend. Für 15,1 Prozent (Vorjahr 17,5 Prozent) liefen die Geschäfte dagegen schlecht. Umsatzgewinner und -Verlierer halten sich in der Gastronomie derweil nahezu die Waage: 33,8 Prozent (Vorjahr 33,7 Prozent) konnten ihre Umsätze ausbauen, 31,0 Prozent (Vorjahr 31,8 Prozent) mussten Rückgänge hinnehmen. 35,2 Prozent (Vorjahr 34,5 Prozent) hielten ihre Umsätze stabil. Bürokratie- und Kostensteigerungen führten bei 45,6 Prozent der Betriebe (Vorjahr 47,6 Prozent) zu sinkenden Erträgen.

Wie sind die Geschäftserwartungen für den kommenden Sommer?
65,2 Prozent der Hoteliers (Vorjahr 59,1 Prozent) erwarten für die anstehenden Sommermonate gute, 30,1 Prozent (Vorjahr 35,5 Prozent) befriedigende Geschäfte. 4,7 Prozent gehen von schlechteren Geschäften aus (Vorjahr 5,4 Prozent). Ein wenig verhaltener, wenn auch mehrheitlich positiv, ist das Bild in der Gastronomie: 53,0 (Vorjahr 48,4 Prozent) haben gute, 38,8 (Vorjahr 41,8 Prozent) befriedigende Geschäftserwartungen. 8,2 Prozent (Vorjahr 9,8 Prozent) erwarten für die anstehenden Sommermonate schlechtere Geschäfte. „Impulsgeber ist die stabile Konjunktur mit einem robusten Arbeitsmarkt. Insbesondere die Ferienregionen verzeichnen bisher eine gute Buchungslage. Auch der Geschäftsreiseverkehr zeigt sich weiter stark“, erklärt der Dehoga-Präsident. Der Bundesverband bestätigt seine Umsatzprognose von nominal plus 2,0 Prozent für das Gesamtjahr.

Die insgesamt gute Beschäftigungslage in Deutschland lässt sich zu einem gewissen Teil auf das Gastgewerbe als Jobmotor zurückführen. Seit 2006 stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Gastronomie und Hotellerie um 285.000 Stellen. Das ist ein Plus von 38,5 Prozent, während die Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum nur um 18,3 Prozent wuchs. Erfreulich ist, dass Hotellerie (90,2 Prozent, Vorjahr 88,1 Prozent) und Gastronomie (83,6 Prozent, Vorjahr 85,2 Prozent) ihre Mitarbeiterzahl weiterhin ganz mehrheitlich stabil halten oder ausbauen wollen. (MJ)

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