Debatte um künftige Ernährungsstrategie
Der Bundestag wird am Donnerstag über die Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“ debattieren. Ziel der Strategie soll sein, die Ernährung in Deutschland generell zu verbessern. Das heißt, sie soll gesundheitsfördernder, pflanzenbetonter und nachhaltiger werden. Wichtiger Ansatzpunkt ist dabei natürlich die Gemeinschaftsverpflegung.
Viele Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung setzen im täglichen Geschäft auf Tiefkühlprodukte. So werden pro Tag knapp 40 Millionen Portionen Essen produziert. Abnehmer sind neben Schulen und Kitas natürlich auch Krankenhäuser und Pflegeheime.
Bessere Bedingungen für Gemeinschaftsverpflegung nötig
Zu der Plenumsdebatte zur Ernährungsstrategie nimmt Sabine Eichner, Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts, wie folgt Stellung: „Wir begrüßen, dass mit der Diskussion um die Ernährungsstrategie die wichtige Rolle der Gemeinschaftsverpflegung mehr in den Fokus rückt. Unredlich ist es jedoch, wenn die Politik den Betrieben der Außer-Haus-Verpflegung einfach Anforderungen diktiert und sie dann mit deren Bewältigung allein lässt.“
Sie merkt im Folgenden an, dass die finanzielle und wirtschaftliche Situation in der Gemeinschaftsverpflegung seit langem sehr angespannt ist. Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die ursprünglichen 19 Prozent habe sich die Situation zusätzlich noch verschärft.
Weiter bemängelt sie die geforderte Erhöhung des Bioanteils in den Speisen. Zum einen gäbe es nicht genügend Bio-Produkte auf dem Markt, zum anderen seien diese weiterhin ausgesprochen teuer.
Fachkräftemangel stellt große Hürde dar
Als ebenfalls herausfordernd bezeichnet Eichner den anhaltenden Fachkräftemangel sowie die enormen Hygieneauflagen und bürokratischen Aufwände, beispielsweise für die Bio-Zertifizierungen. Aus all dem zieht sie die Schlussfolgerung, dass die Bedingungen in der Gemeinschaftsverpflegung deutlich verbessert werden müssen, sollte es die Regierung mit ihren ernährungspolitischen Zielen ernst meinen.
Mögliche Lösungsansätze
Eichner nennt konkrete Vorschläge, um die Situation für alle zu verbessern. So schlägt sie vor, die Verpflegungssätze in Krankenhäusern zu erhöhen. Ausschreibungen sollten mit entsprechendem Budget hinterlegt sein. Für bundesweit geltende Ausschreibungen fordert sie einheitliche Standards, wie einen festen Kriterienkatalog mit Mindestanforderungen.
Außerdem solle die Bundesregierung mehr Förderprogramme auflegen, damit zukünftig mehr Rohstoffe in Bioqualität erzeugt werden können. Des Weiteren hält sie eine Förderung von Seiten der Politik für die Umstellung auf energieeffiziente Großküchen- und Tiefkühltechnik für sinnvoll.
Gerade der Bereich Tiefkühlprodukte kann laut Eichner ein wichtiger Baustein dafür sein, die Ziele der Ernährungsstrategie über den starken Hebel der Gemeinschaftsverpflegung zu erreichen. Die Vorteile der Tiefkühlkost sieht sie in der Variabilität und Anpassungsfähigkeit an Ernährungstrends. Zudem lässt sich durch deren Einsatz auch mit weniger Personal arbeiten.
Dank TK können Prozesse in der professionellen Küche schlanker gestaltet werden und Abläufe planbarer gemacht werden. Zudem bieten sie eine gleichbleibende Qualität. Das Thema Foodwaste kann durch den Einsatz von TK deutlich reduziert werden und damit natürlich auch Kosten gespart werden.
Ernährungsstrategie soll bis 2050 umgesetzt werden
Das Bundeskabinett hat die Ernährungsstrategie Anfang 2024 verabschiedet, federführend war das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Bereits bis nächstes Jahr sollen erste Maßnahmen, bis 2050 dann die gesamte Strategie umgesetzt sein.
Das dti hat diesen Prozess als Interessenvertretung der deutschen Tiefkühlwirtschaft intensiv begleitet, an den Stakeholder-Veranstaltungen des BMEL dazu teilgenommen und mehrere Stellungnahmen veröffentlicht.
(dti/CHHI)