Dehoga Bayern: „Die Umstellung auf eine gesetzliche Wochenarbeitszeit ist überfällig!“
„Die Tageshöchstarbeitszeit passt nicht mehr zur Lebenswirklichkeit der Menschen und der Betriebe“, sagt „Dehoga Bayern“-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert. „Die Umstellung auf eine gesetzliche Wochenarbeitszeit ist überfällig! Nur so lassen sich die Bedürfnisse der Mitarbeiter verwirklichen.“
Dabei gehe es explizit nicht um Mehrarbeit, sondern um eine flexiblere Verteilung der Arbeit an die Bedürfnisse der Mitarbeiter.
Arbeitnehmer wünschen sich mehr Flexibilität
Eine repräsentative Umfrage unter 2.500 Männern und Frauen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung bestätigt, was der Dehoga Bayern schon lange fordert: Arbeitnehmer wünschen sich mehr Flexibilität.
Demnach stehen vollständig flexible Arbeitszeiten ohne feste Kernzeiten hoch im Kurs. So zeigen 45 Prozent aller in der Studie befragten Frauen und Männer viel Sympathie für ein solches Arbeitszeitmodell. Starre Arbeitszeiten sind dagegen wesentlich weniger beliebt. So würden nur ein knappes Viertel der befragten Frauen (24,8 Prozent) und auch nur 29,2 Prozent der befragten Männer eine Arbeitsstelle mit starren Arbeitszeiten wählen.
„Flexible Arbeitszeiten bieten die Chance, Berufliches und Privates besser miteinander zu vereinbaren“, erläutert Michaela Hermann, Arbeitsmarktexpertin und Project Manager bei der Bertelsmann Stiftung. „Diese Flexibilität schafft mehr Räume, auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu sein. Mitarbeiterorientierte flexible Arbeitszeitmodelle nützen so auch den Arbeitgebern.“
Eine attraktive Alternative zum Homeoffice
Mit einer Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, so wie es die EU-Arbeitszeitrichtlinie vorsieht, schaffe man laut dem Dehoga Bayern eine attraktive Alternative für weniger Homeoffice-fähige Branchen wie das Gastgewerbe. Es brauche attraktive gesetzliche Rahmenbedingungen und mehr Anreize zum Arbeiten.
„Die Bundesregierung muss die längst überfälligen Weichen jetzt stellen, damit die Wirtschaft nicht noch weiter beschädigt wird. Hierzu braucht es auch endlich mehr Netto vom Brutto. Hier sind wir im europäischen Vergleich deutlich unattraktiver als andere Länder“, erklärt Geppert.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie findet man online auf der Webseite der Bertelsmann Stiftung.
(Dehoga Bayern/SAKL)