„Coole Branche“ gibt Sicherheits-Update
Die „Coole Branche“ – ein Zusammenschluss des Dehoga Frankfurt, der Frankfurt Hotel Alliance und der Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF) – betont in einem Statement, dass Feiern in Restaurants und Hotels sicherer sind als in privatem Raum. Angesichts der Entscheidungen und Äußerungen von Politikern kämpft die Branche nicht nur mit den akuten wirtschaftlichen Konsequenzen, sondern auch gegen die grundlose Verurteilung als erhöhter Risikofaktor im Infektionsgeschehen. James Ardinast, Vorstand der IGF: „Auch in Zeiten steigender Infektionszahlen sind Restaurant- und Barbesuche aus virologischer Sicht nicht bedenklich.“ Der Besuch der Restaurants und Hotels laufe geordneter und kontrollierter ab als ein privates Treffen. Laut Ardinast habe die Frankfurter Gastronomie in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an Sicherheits- und Hygienemaßnahmen unternommen, um Gäste und Personal auch in der kommenden Herbst-/Wintersaison vor dem Coronavirus zu schützen. „Allein die Mitgliederbetriebe der IGF investierten bislang mehr als eine Million Euro in Hygienekonzepte“.
Die derzeit bis 31. Oktober 2020 geltende Sperrstunde in Frankfurt (23 – 6 Uhr) macht den Betrieben unterdessen zu schaffen. An einen langfristen Erfolg dieser Maßnahme um den Alkoholkonsum einzuschränken, glaubt Ardinast nicht: „Mit der Sperrstunde treibt man, besonders junge Menschen an unkontrollierbare Plätze. Durch die Sperrstunde werden außerdem viele Gäste den Restaurantbesuch erst gar nicht wahrnehmen, was für die Gastronomie, die gerade behutsam einen Neustart versucht hat, wiederum große Umsatzeinbußen bedeutet. Wir alle müssen jetzt vorsichtig sein, aber dass unsere Branche der Buhmann sein soll, ist nicht nachvollziehbar.“
Hohe Investitionen in Sicherheits- und Hygienemaßnahmen
Dabei hat Frankfurter Gastronomie und Hotellerie in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an Hygiene- und Schutzmaßnahmen unternommen – laut einer internen Umfrage unter den IGF-Mitgliederbetrieben investierten sie mehr als eine Million Euro. Viele Betriebe haben, sofern vorhanden, ihre Außenbereiche ausgebaut. Statt herkömmlicher Gas-Heizpilze kommen immer öfter elektrische Infrarotstrahler zum Einsatz, die umweltfreundlicher und klimaschonender sind. Zum Schutz vor Wind und Regen bauen viele Gastronomen zudem Schutzwände auf.
Auch die Innenräume werden entsprechend der Regeln umgestaltet. Sascha Euler, Inhaber des Restaurants Naïv in der Frankfurter Innenstadt, berichtet: „Wir haben Massivglaswände in unserem Innenraum aufgestellt, da diese eine lange Haltbarkeit haben. Unseren Außenbereich haben wir mit einem Windfang umzäunt, auch dieser ist aus Massivglas und entsprechend teuer. Ebenso haben wir eine neue, moderne Lüftungsanlage bestellt. Insgesamt belaufen sich unsere Ausgaben auf rund 15.000 Euro. Hinzu kommen noch Mund-Nasen-Bedeckungen für das Personal sowie Hygienemittel.“
Andere Betriebe investierten in flexible Plexiglas-Trennwände und mobile Luftreiniger. Daneben achten die Gastronomen und Gastronominnen natürlich auf die Einhaltung der Abstandsregeln und die Pflicht für Gäste und Personal, im Gastraum – mit Ausnahme beim Sitzen am Tisch – eine Maske tragen zu müssen. Auch werden vorschriftsgemäß Namen und Adressen der Gäste erfasst.
Das Beherbergungsverbot wurde inzwischen in Hessen aufgehoben.
(Coole Branche/KP)