„Restaurant des Herzens“ ist wieder zurück
Bedürftige können nach drei Jahren Unterbrechung wieder im „Restaurant des Herzens“ in Erfurt essen. Nach Angeboten zum Mitnehmen während der Corona-Pandemie und einer Pause wegen Bauarbeiten haben Helfer wieder die Tische gedeckt.
Die Spendenbereitschaft sei bislang kein Problem, sagte Petra Hegt, Geschäftsführerin der Evangelischen Stadtmission vor der Eröffnung am Mittwoch. „Aber wir brauchen Ehrenamtliche.“
Die Zahl der Helfer habe sich in diesem Jahr auf 15 etwa halbiert: Einige seien schlicht zu alt für die mitunter anstrengenden Aufgaben geworden, sagte Hegt.
Auf Geld- und Sachspenden angewiesen
Petra Hegt geht davon aus, dass auch in diesem Jahr etwa 100.000 Euro benötigt werden, um das Angebot weiterzuführen. „Wir müssen Essen dazu kaufen, und auch bei uns sind die Stromkosten nicht gesunken.“
Privatleute, Unternehmen und Vereine spenden Geld, Essen, aber auch Gegenstände, die etwa die Kinder unter den Restaurantbesuchern als Geschenke erhalten. Gegen einen symbolischen Euro erhalten Bedürftige im Restaurant eine warme Mahlzeit, Kaffee und Kuchen. Auch Unterhaltungsprogramm wird geboten.
„In der Vergangenheit hatten wir mal Tage mit 150, mal Tage mit 60 Besuchern“, sagte Hegt. Die Auslastung hänge mit dem Speiseplan, der Witterung und mitunter mit der Rentenauszahlung zusammen. Auch viele Ukrainerinnen mit Kindern hätten etwa im vergangenen Jahr das Angebot genutzt.
Mehr als 100.000 Bürgergeld-Bezieher
Genaue Angaben zur Zahl von Bedürftigen in Thüringen sind schwierig zu erfassen. Auf rund 119.000 bezifferte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit die Gesamtzahl der Bürgergeld-Berechtigten für August 2023. Davon waren rund 31.000 sogenannte nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Dazu gehören in der Regel Erwachsene, die nicht in der Lage sind, täglich mindestens drei Stunden zu arbeiten sowie Kinder.
Bei den restlichen rund 88.000 Berechtigten handelt es sich um hilfsbedürftige Menschen, die prinzipiell arbeiten können, aber keinen Arbeitsplatz finden, oder mit ihrer Arbeit nicht genug verdienen. In Thüringen leben etwa 2,1 Millionen Menschen.
(dpa/SAKL)