Mallorca gegen Massentourismus
Die Hochsaison auf der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen beginnt – und mit ihr auch wieder die Proteste der Inselbewohner gegen die alljährlichen Touristenmassen. Wie die Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Onlineausgabe berichtet, machen die ortsansässigen Menschen mittels Demonstrationen, Plakaten und Graffiti an den Wänden ihrem angestauten Ärger Luft und fordern lautstark mit deutlicher Sprache: „Wer Mallorca liebt, zerstört es nicht!“
Mittels Aufklärungsschriften für Reisende weisen die Demonstranten dem Bericht zufolge insbesondere auf die Umweltkrise hin, die in Mallorca immer besorgniserregendere Ausmaße anzunehmen scheint. Als Beispiele würden etwa die restlose Überfüllung der Strände, die Pkw-Verstopfung der Straßen und die stetig anwachsenden Müllberge genannt werden. Darüber hinaus würden die Touristen auch über soziale Missstände auf der Insel informiert werden, insbesondere die extrem niedrigen Löhne, die im Gastronomie- und Beherbergungsgewerbe gezahlt werden würden.
Die Regierung Mallorcas hatte bereits vor einigen Monaten beschlossen, dass die Anzahl der Reisenden durch Begrenzung der Unterkünfte sowie Einschränkungen von Privatvermietungen drastisch reduziert werden solle. Der Bürgermeister der Hauptstadt Palma, Antoni Noguera, möchte den Schwarzen Peter jedoch keineswegs nur an die Touristen weitergeben, wie er ganz deutlich betont. Ihmzufolge trage vielmehr die Politik des zügellosen Wachstums die Schuld an der momentanen Krise. (mz-web.de/TH)