Mallorca: Einheimische protestieren gegen Touristen
Am Samstag den 20. Mai fand in Mallorcas Inselhauptstadt Palma eine ungewöhnliche Demo statt. Hier demonstrierten nicht etwa Gewerkschaften für mehr Lohn oder kürzere Arbeitszeiten. Nein, waschechte Mallorquiner protestierten gegen das goldene Kalb, das die einheimischen Inselbewohner jahrzehntelang nährte. Das Kalb ist zu fett geworden und droht zu platzen. Genau wie die Halsschlagader der Demonstranten, denn die beklagen die Auswirkungen des Massentourismus auf Mallorca. Millionen Touristen jedes Jahr nehmen dem Kleinod im Mittelmeer die Luft zum Atmen. Das merken aber nur diejenigen, die das ganze Jahr zwischen dem Cap Formentor, Palma und der Cala s’Almonia leben. Sie müssen sich durch einen immer dichteren Verkehr quetschen, immer höhere Mieten zahlen und mit einer höheren Umweltbelastung zurechtkommen.
Naturschutzorganisation „Gob“ demonstriert mit
Den Protestmarsch organisierten eine Gruppe, die unter dem Namen „Ciudad para quien la habita. No para quien la visita’“(auf deutsch: „Die Stadt gehört denen, die darin wohnen, nicht denen, die sie besuchen“) auftritt. Sie verkleideten sich als typische Touristen und zogen mit Rollkoffern durch die Altstadt Palmas und skandierten: „Somos los Guiris en nuestra propria casa“, also „Wir sind die Fremden in unserem eigenen Haus“, wie RTL.de berichtet. Am Ende des Demonstrationszuges trafen sie sich mit Naturschützern der Organisation „Gob“, die die Auswirkungen des Massentourismus auf die Natur Mallorcas anprangern. (RTL.de / FL)