CDU/CSU-Wahlprogramm 2025: Auswirkungen auf die Gastronomie und Hotellerie
In wenigen Tagen entscheiden die Wähler über die Zusammensetzung des Bundestags 2025 und die Union um Spitzenkandidat Friedrich Merz geht mit einem klaren wirtschaftspolitischen Kurs ins Rennen. Doch was bedeuten die Pläne der CDU/CSU konkret für eine der wichtigsten Branchen Deutschlands – die Gastronomie und Hotellerie? In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind steuerliche Entlastungen, Bürokratieabbau und eine stabile Energieversorgung für Unternehmer von zentraler Bedeutung. Ein Blick auf das Union-Wahlprogramm zeigt, welche Maßnahmen für diese Branche anstehen könnten.
Steuerliche Entlastungen: Mehr Spielraum für Unternehmer?
Laut aktuellen CDU-Umfragen liegt die Union bei den wirtschaftsnahen Wählern vorn. Ein Kernversprechen der Partei ist die Senkung der Unternehmenssteuer auf maximal 25 Prozent. Das würde Betrieben in der Gastronomie und Hotellerie direkte finanzielle Entlastung bringen. Auch die Abschaffung des Solidaritätszuschlags steht auf der Agenda, wodurch mehr Kapital für Investitionen bleibt. Zudem sollen Abschreibungsbedingungen verbessert und Verlustverrechnungen flexibler gestaltet werden. Damit würde die CDU/CSU einen klaren Vorteil für Gastronomen und Hoteliers schaffen, die nach den herausfordernden Jahren der Pandemie und Inflation um ihre wirtschaftliche Stabilität kämpfen.
Bürokratieabbau: Mehr Freiheit für Unternehmer
Ein weiteres zentrales Element des Union-Wahlprogramms ist der Bürokratieabbau. Durch sogenannte „Entrümpelungsgesetze“ will die CDU/CSU überflüssige Vorschriften beseitigen. Für die Gastronomie bedeutet das weniger aufwendige Dokumentationspflichten, schnellere Genehmigungsverfahren und weniger regulatorische Hürden. Gerade kleinere Betriebe, die oft mit bürokratischem Aufwand überlastet sind, dürften von diesen Maßnahmen profitieren. Kritiker bemängeln allerdings, dass noch unklar ist, welche konkreten Vorschriften wegfallen sollen.
Flexiblere Arbeitszeiten – Segen oder Fluch?
Der Arbeitskräftemangel ist eines der größten Probleme der Branche. Das CDU/CSU-Wahlprogramm sieht vor, die tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Höchstgrenze zu ersetzen. Das bedeutet für Gastronomen mehr Flexibilität, ihre Arbeitszeiten an Stoßzeiten anzupassen. Mitarbeiter könnten beispielsweise an Wochenenden längere Schichten übernehmen und an ruhigeren Tagen mehr Freizeit haben. Während Arbeitgeber diesen Vorschlag begrüßen, warnen Gewerkschaften vor einer steigenden Belastung der Arbeitnehmer.
Fachkräftemangel: Kann eine digitale Work-and-Stay-Agentur helfen?
Die CDU/CSU setzt auf eine digitale Plattform zur Fachkräftegewinnung. Ziel ist es, ausländische Fachkräfte schneller und effizienter nach Deutschland zu holen. Gerade in der Gastronomie und Hotellerie, wo viele Mitarbeiter aus dem Ausland kommen, wäre dies ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Personalmangels. Allerdings steht diese Maßnahme im Spannungsfeld mit der ebenfalls von der Union geplanten Verschärfung der Migrationspolitik.
Migration und ihre Auswirkungen auf die Branche
Die Union plant eine Reform des Asylrechts mit verschärften Grenzkontrollen und schnelleren Abschiebungen. Asylanträge sollen künftig in sicheren Drittstaaten bearbeitet werden. Zudem ist eine Begrenzung des Familiennachzugs vorgesehen. Kritiker befürchten, dass diese Maßnahmen die Anwerbung von Arbeitskräften erschweren. Branchenverbände warnen, dass Gastronomie und Hotellerie besonders auf gut integrierte Migranten angewiesen sind und eine zu restriktive Politik den Arbeitskräftemangel verschärfen würde.
Energiepolitik: Kosten runter, Versorgung sichern
Ein weiterer wichtiger Punkt im Wahlprogramm der Union ist die Senkung der Energiekosten. Die Reduzierung der Stromsteuer und der Netzentgelte soll Unternehmen entlasten. Hoteliers, die große Mengen an Energie für Heizung, Beleuchtung und Klimatisierung benötigen, könnten dadurch finanzielle Vorteile genießen. Gleichzeitig plant die CDU/CSU, die Nutzung der Kernenergie wieder zu prüfen. Ziel sei eine langfristige Sicherstellung der Energieversorgung zu stabilen Preisen.
Fazit: Chancen und Risiken für die Gastronomie und Hotellerie
Sollte die CDU/CSU die Wahl am kommenden Sonntag gewinnen, dürften steuerliche Entlastungen und der Bürokratieabbau positiv für Gastronomen und Hoteliers ausfallen. Die Energiepolitik könnte ebenfalls Vorteile bringen. Allerdings besteht das Risiko, dass eine restriktivere Migrationspolitik den Arbeitskräftemangel verschärft. Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten bleibt ein zweischneidiges Schwert: Sie bietet einerseits unternehmerische Vorteile, andererseits kann sie aber auch für Arbeitnehmer problematisch werden.
Laut aktuellen CDU-Umfragen bleibt die Union ein starker wirtschaftspolitischer Kandidat für die Bundestagswahl. Ob ihre Pläne jedoch die gewünschten Effekte bringen, wird sich erst nach einem möglichen Wahlsieg zeigen.
(GEGO)