Bundestagswahl 2025: Welche Folgen hätte ein AfD-Wahlsieg für die Gastronomie?
Die Bundestagswahl 2025 steht kurz bevor und viele Branchen blicken mit Spannung auf das Wahlergebnis – so auch die Gastronomie und Hotellerie. Eine Partei, die Umfragen zufolge mit einem starken Ergebnis rechnen kann, ist die Alternative für Deutschland (AfD). Doch welche konkreten Auswirkungen hätte ein Wahlsieg der AfD für Restaurants, Hotels und Tourismusbetriebe? Wir analysieren die wichtigsten Programmpunkte und deren Folgen.
Fachkräftemangel könnte sich verschärfen
Ein zentrales Wahlversprechen der AfD ist die strikte Begrenzung der Migration. Die Partei setzt auf konsequente Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber und eine stärkere Kontrolle der EU-Außengrenzen. Für die Gastronomie könnte dies ein massives Problem darstellen, denn die Branche ist stark auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Schon jetzt gibt es deutschlandweit einen akuten Personalmangel in Restaurants und Hotels. Ein AfD-Wahlsieg könnte diesen Trend verschärfen und zu steigenden Lohnkosten führen.
Dexit: Gefahr für Importe und Tourismus?
Die AfD fordert eine Reduzierung der EU-Bürokratie und droht mit einem „Dexit“, falls sich die Union nicht grundlegend reformiert. Ein EU-Austritt Deutschlands hätte tiefgreifende wirtschaftliche Folgen – auch für die Gastronomie. Der Import vieler Produkte, darunter Wein, Kaffee und Gewürze, würde teurer und mit zusätzlicher Bürokratie belastet. Zudem könnte der Tourismus leiden, wenn internationale Gäste durch wirtschaftliche Unsicherheit abgeschreckt werden. Gerade für Hotels, die auf ausländische Gäste angewiesen sind, wäre das ein erheblicher Nachteil.
Steuersenkungen: Entlastung für Gastronomen?
Auf der positiven Seite verspricht die AfD Steuererleichterungen für den Mittelstand, was auch viele Restaurants und Hotels betreffen würde. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen und Getränke könnte die Branche kurzfristig entlasten. Allerdings bleibt unklar, ob diese Entlastungen ausreichen, um die negativen Effekte anderer AfD-Forderungen zu kompensieren.
Energiepolitik: Ende der Energiewende – gut oder schlecht?
Die AfD spricht sich gegen den Kohle- und Atomausstieg aus und fordert ein Ende der Subventionen für erneuerbare Energien. Kurzfristig könnten sinkende Energiepreise eine Entlastung für Gastronomen und Hoteliers bedeuten. Langfristig könnte diese Politik jedoch dazu führen, dass Deutschland für umweltbewusste Touristen an Attraktivität verliert. Nachhaltigkeit spielt für viele Reisende eine immer größere Rolle – ein Rückschritt in der Klimapolitik könnte sich also negativ auf den Tourismus auswirken.
Fazit: Risiko überwiegt Vorteile
Die Bundestagswahl 2025 wird für die Gastronomie und Hotellerie richtungsweisend sein. Während Steuererleichterungen und möglicherweise sinkende Energiekosten positive Aspekte eines AfD-Wahlsiegs sein könnten, überwiegen die negativen Auswirkungen. Der drohende Fachkräftemangel, steigende Importpreise und eine mögliche wirtschaftliche Unsicherheit durch einen EU-Austritt stellen erhebliche Risiken dar.
Für Gastronomen ist es daher essenziell, sich vor der Wahl genau über die Programme der Parteien zu informieren. Am kommenden Sonntag könnte sich entscheiden, ob die Branche in eine stabile Zukunft steuert – oder mit neuen Herausforderungen konfrontiert wird.
(GEGO)