Sternekoch verklagt Schweizer Behörden
Sternekoch Lars Volbrecht vom ehemaligen Spitzenrestaurant „Alte Vogtei“ hat sich in der Schweiz niedergelassen, nachdem er von einem deutschen Gericht wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war (Wir berichteten hier). Dort wollte der Küchenchef in der Graubündner Ortschaft Chur ein neues Lokal eröffnen, wofür ihm jedoch von der Stadt die Genehmigung verweigert wurde. Wie es in den Medien heißt, hätten die Behörden Bedenken aufgrund der verhängten Bewährungsstrafe sowie Zweifel, dass Volbrecht überhaupt in der Lage sei, einen „einwandfreien“ Betrieb zu führen. Doch der Spitzenkoch lässt diese Entscheidung nicht auf sich beruhen und zieht jetzt gegen die Schweizer Behörden ins Gericht. Volbrecht betonte darüber hinaus, dass er seine Schulden fast komplett getilgt hätte und es sich bei seinem Wohnortswechsel in die Schweiz nicht um eine „Flucht“ gehandelt hätte.
Bewährungsstrafe von 22 Monaten
Zum Hintergrund: Der Guide Michelin hatte vergangenes Jahr dem Spitzenrestaurant „Alte Vogtei“ in Köngen bei Esslingen einen Stern vergeben, obwohl das Lokal seit vielen Monaten geschlossen hatte. Doch hinzu kam wenig später noch der Vorwurf des Betrugs. So etwa hätte Volbrecht eine Vielzahl unbezahlter Rechnungen zurückgelassen, bevor er seine Auswanderung in die Schweiz in Angriff nahm. Das Amtsgericht Böblingen sah es als erwiesen an, dass der Küchenchef Inventar zum Kaufpreis von 88.000 Euro für das betriebene Lokal nicht bezahlt habe. Gegen den einstigen Spitzenkoch wurde schließlich eine Bewährungsstrafe von 22 Monaten verhängt.