Künftig auch mit pasteurisierter Milch

Spitzenköche fürchten um den Camembert

Drei Portionen Normandie-Camembert
Der berühmte Normandie-Camembert darf künftig auch mit pasteurisierter Milch hergestellt werden. (Foto: JPC-PROD/fotolia)
Pasteurisierte Milch statt Rohmilch. Der berühmte Normandie-Camembert darf künftig mit beiden Varianten hergestellt werden. Französische Spitzenköche sind alles andere als erfreut.
Mittwoch, 16.05.2018, 12:02 Uhr, Autor: Markus Jergler

Alles was noch vom klassischen und beliebten Camenbert übrig bleibt sei „vulgäre weiche Paste ohne Geschmack“, so schreibt ein Appell in der Zeitung „Libération“. Es handele sich um ein „verhängnisvolles Risiko für Bauern und Verbraucher“.

Unterzeichnet haben den Gastbeitrag unter anderem die französischen Starköche Sébastien Bras, Olivier Roellinger und Anne-Sophie Pic sowie Käseproduzenten und Winzer. Sie protestieren darin gegen eine Entscheidung des Inao-Instituts, das in Frankreich über die traditionelle Herstellung von Lebensmitteln wacht. Im Februar hatte das Institut verkündet, dass künftig auch Normandie-Camembert aus pasteurisierter Milch das begehrte AOP-Herkunftssiegel tragen darf. Damit sollte ein verwirrendes Nebeneinander von verschiedenen Normandie-Camemberts beendet werden – und ein seit Jahren andauernder Streit zwischen Produzenten der nordfranzösischen Region.

Die Unterzeichner des Appells nennen das „Schande, Skandal, Betrug“. Der „echte“ Camembert werde zum Luxusgut, während sich die meisten Verbraucher mit industriell hergestellter Ersatzware zufriedengeben müssten. „Wir fordern das Recht auf gutes Essen in der ganzen Republik!“, schreiben sie und enden mit einem augenzwinkernden: „Freiheit, Gleichheit, Camembert!“ (dpa/MJ)

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