Verwirrung beim Verbraucher

Schottland und Schwaben im Whisky-Streit

Ein Whiskeyglas und eine Flasche stehen auf einem alten Holzfass
Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass sich ein deutsches Gericht mit dem „Glen“*-Whisky-Streit befassen muss. (Foto: shaiith/fotolia)
Die obersten europäischen Richter in Luxemburg gaben den Spielball im „Whisky-Streit“ an die deutsche Judikative zurück. Es sei von einem deutschen Gericht zu klären, ob die Bezeichnung „Glen“-Whisky zu einer Verwechslung mit schottischem Whisky führen könne.
Freitag, 08.06.2018, 11:24 Uhr, Autor: Markus Jergler

Der Streit zwischen der schottischen Whisky-Vereinigung und einem schwäbischen Hersteller geht nach der Entscheidung in Luxemburg also in die nächste Runde. Der schottische Verband hatte vor dem Landgericht Hamburg einen deutschen Produzenten verklagt, der aus Berglen im schwäbischen Buchenbachtal einen Whisky namens „Glen Buchenbach“ vertreibt. Die Vereinigung sieht eine unzulässige indirekte Verwendung der geschützten geografischen Angabe „Scotch Whisky“ – denn „Glen“ bedeutet übersetzt schmales Tal und steckt in einigen schottischen Whisky-Markennamen.

Die Luxemburger Richter führten nun aus, dass das nationale Gericht prüfen müsse, ob ein Durchschnittsverbraucher unmittelbar an die geschützte Angabe „Scotch Whisky“ denke, wenn er ein ähnliches Produkt mit dem Namenszusatz «Glen» vor sich habe. Es genüge nicht, dass die strittige Bezeichnung eine irgendwie geartete Assoziation mit der geschützten Angabe oder dem dazugehörigen Gebiet wecken könne. (dpa/MJ)

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