Schminkpflicht bei McDonald’s?
Dass die Schweizer ein sauberes und gepflegtes Volk sind, ist ja sprichwörtlich. Der Betreiber einer McDonald’s-Filiale in Bellinzona hat kürzlich aber wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen: Laut einem Bericht der Newsplattform „20 Minuten“ war es für die weiblichen Mitarbeiter verpflichtend, Grundierung, Lidschatten, Wimperntusche und Lippenstift zu verwenden. Die Richtlinie gab zudem an, dass beobachtet werde, ob die Mitarbeiterinnen – und in der Filiale arbeiten sowohl in der Küche wie auch in der Bedienung ausschließlich Frauen – sich daran halten. Manager Michel Dietliker verstand die Kritik daran nicht: «Es ist meine Wahl, nur Frauen einzustellen. Daran sehe ich nichts Schlechtes», wird er in „20 Minuten“ zitiert. Zudem sei es die Idee seiner Angestellten gewesen, eine Schmink-Regel einzuführen.
Zumindest eine der Mitarbeiterinnen war aber offensichtlich mit der Schminkpflicht doch nicht einverstanden und meldete das Problem dem Mutterkonzern. Dort ist man prinzipiell der Meinung, dass das Unternehmen den Mitarbeiterinnen keinerlei Vorschriften bezüglich Make-up mache. Wichtig sei sowohl bei Männern als auch bei Frauen einzig ein gepflegtes Erscheinungsbild. Nach einem Gespräch mit dem Filialleiter habe dieser die Schminkpflicht aber wieder aufgehoben. Seit kurzem kann sich wieder jede Mitarbeiterin selbst entscheiden, ob sie sich schminken möchte. (20 Minuten/CK)
